Erstes Weidezaunprojekt in Hornberg abgeschlossen
„Wir setzen heute einen Schlusspunkt unter die erste große Weidezaunmaßnahme. Das Thema drückt uns seit Jahren und deshalb war es die Sache wert, vor Ort zu gehen“, sagte Bürgermeister Siegfried Scheffold gestern Nachmittag auf dem Rohrenbauernhof in Reichenbach, wo es einen kleinen Umtrunk gab.
Dabei waren Geschäftsführerin Regina Ostermann vom Landschaftserhaltungsverband Ortenaukreis, Hauptamtsleiter Oswald Flaig, Reichenbachs Ortsvorsteher Gottfried Bühler, Niederwassers stellvertretender Ortsvorsteher und Landwirt Franz Josef Kaltenbach, Landwirt Helmut Aberle vom Rohrenbauernhof, Bernhard Jogerst vom BLHV Hornberg, Gemeinderat und Landwirt, sowie Zaunbauer Markus Wussler.
Einige Hindernisse
Keiner der Anwesenden verhehlte die Hindernisse, die in den letzten Monaten zu überwinden waren, inklusive dem Absprung einiger Landwirte wegen der letztendlich höheren Kosten als geplant. Vorbereitet und gemanagt habe das Projekt Oswald Flaig, berichtete Scheffold.
Das Land Baden-Württemberg fördert die Kosten mit 50 Prozent.
Auf Beschluss der Stadt Hornberg und des Gemeinderats, der das Offenhaltekonzept 2018 auf den Weg brachte und darauf aufbauend ein förderfähiges Weidezaunprojekt konzipierte, werden weitere 25 Prozent der Kosten von kommunaler Seite übernommen, und es wurde ein Sammelantrag in die Wege geleitet. Die Kostenbeteiligung für verpachtete städtische Flächen liegt bei 50 Prozent.
„Geballte Kompetenz“
Man sei damals vor zehn Jahren durchaus skeptisch gewesen, ob man mit der Gründung des Landschaftserhaltungsverbands tatsächlich noch eine Organisation brauche. Doch für die Offenhaltung habe man damit „einen entscheidenden Schritt“ getan, dankte der Bürgermeister auch für die „geballte Kompetenz“ von Regina Ostermann mit ihrem Team.
Immer wieder gebe es spannende Ansätze – und es koste Geld, wenn man etwas Vernünftiges machen wolle. Auch dieses Mal hätten sich bei der Umsetzung des Projekts in Sachen Förderung aber Haken und Ösen gezeigt. Jetzt ist die Freude bei allen Beteiligten groß, und Gottfried Bühler beispielsweise sprach von einem Signal, das für eine gute Stimmung unter den Landwirten sorge, weil sie merken würden, dass man sie bei solch einem großen Thema wie der Offenhaltung nicht alleine lasse.
Überhaupt wünscht sich der Bürgermeister, dass das Offenhaltekonzept, in dem auch der beschaffte Hangmäher sowie ein Viehtransporter beinhaltet sind, „leben und sich noch weiterentwickeln soll“. Und man hoffe, dass die ersten guten Beispiele weitere Nachahmer finden. Markus Wussler wies darauf hin, dass bei den jetzt gebauten Zäunen ein Aufrüsten auf Wolfszäune möglich sei. Er informierte allgemein über die robuste Bauweise der Zäune mit einer langen Haltbarkeit.