Familienkonzert in Haslach: Anton Andante stellt Beethoven vor
Unter Berücksichtigung der Abstandsregeln war das Haus der Musik beim 13. Familienkonzert am Sonntag voll besetzt. Ständig mussten für weitere Gäste neue Stühle herbeigeschafft werden. Mit artiger Verbeugung kamen die drei Musiker Anne Hilse-Heideker (Violoncello), Christina Weschta (Violine) und Alexander Geladse (Klavier) auf die Bühne und fingen an, Beethovens „Gassenhauer-Trio“ zu spielen. Denn Ludwig van Beethoven war das Thema des Konzerts, sein Konterfei schmückte auch die Kulisse.
Unter begeistertem Applaus vor allem der kleinen Gäste enterte Anton Andante (Andreas Heideker) mit seiner sprechenden Handpuppe Zäzilie Zeitgeist die Bühne. Es sei schon schrecklich lange her, dass sie vor Publikum aufgetreten seien, sagte Anton Andante.
Inzwischen hätten sie zusammen extra für dieses Familienkonzert ein Lied geschrieben – nach der Melodie eines Ohrwurm aus Beethovens Zeiten, dem „Gassenhauer-Trio“. Und dessen Refrain übten Anton und Zäzilie mit dem Publikum ein.
Elegie auf den Tod eines Pudels
Anton Andante erzählte der staunenden Zäzilie und dem Publikum vom musikalischen Wunderkind Ludwig van Beethoven aus Bonn, der bereits mit zwölf Jahren seine erste Komposition veröffentlichte: Eine Elegie auf den Tod eines Pudels, von der das Trio eine kleine Kostprobe spielte. Von Beethovens Reise zu Mozart nach Wien erzählte Anton, von seiner Begegnung mit „Weltstar“ Joseph Haydn, seinem Durchbruch in der damaligen Musikwelt – und dem langsamen Verlust seines Gehörs. Den unterstich Anton mit einem altmodischen Hörrohr, Beethovens ständigem Begleiter. Völlig taub starb er 1827; zu seiner Beerdigung seien 20 000 Trauergäste gekommen, wusste er zu berichten.
Hübsche Premiere
„Ihr habt jetzt viel von uns gehört, jetzt wollen wir auch was von euch hören“, meinten Anton und Zäzilie. Zusammen mit dem Trio sangen alle das „Familienkonzert-Lied“. „Zäzilie Zeitgeist, Anton Andante und alle Kinder hier, singen es laut mit mir!“: eine hübsche Premiere im Haus der Musik.
Von Beethovens unsterblichen Melodien, von denen jedes Kind mindestens eine kennt, spielte Alexander Geladse hinreißend romantisch das berühmte „Für Elise“ und den Eingang der 5. Symphonie mit den markanten vier Tönen und das Trio präsentierte „eine der größten Kompositionen aller Zeiten“, Beethovens Neunte Symphonie, die „Ode an die Freude“, die zusammen mit dem Publikum zu einer hörenswerten Gemeinschaftsaufführung wurde. Mit großem Applaus verabschiedeten die vielen Gäste Zäzilie Zeitgeist, Anton Andante und das Familienkonzert-Ensemble.