Feinsinniges bis Derbes zur Weihnacht im Mostmaierhof
Der Verein Mostmaierhof hatte ein volles Haus bei seiner „Satirischen Weihnacht“. 388 Euro wurde für den Verein „Ban Sänsuk“ gespendet, der thailändische Waisenkinder unterstützt.
Der Mostmaierhof platzte am Nikolausabend aus allen Nähten, denn die „Satirische Weihnacht“ ist längst kein Geheimtipp mehr und weit über die Ortsgrenzen bekannt. Wer glaubte, kurz vor Beginn um 20 Uhr noch einen gemütlichen Platz zu finden, musste enttäuscht wieder gehen.
Feinsinniges, Derbes, Kurioses, Satirisches, Musikalisches und auch etwas Klamauk waren die perfekte Mischung für den augenzwinkernden Einstand in den vielerorts vorherrschenden „Weihnachtswahn“. Vereinsvorsitzender Werner Hafner begrüßte die erwartungsvolle Gesellschaft und übergab an Moderatorin Claudia Ramsteiner, die in ihren Ansagen ihre alten und neuen „Husacher Nikolaus Limericks“ vortrug, die schon Vorfreude auf den eigentlichen Auftritt machten.
Johlende Begeisterungsstürme
Neuzugang Bettina Schreiber brachte mit der Allgäuer Geschichte von den neuen Schlittschuhen „Marke Nordpol“ aus dem Jahr 1924 die Zuschauer schon zu johlenden Begeisterungsstürmen. Und nach Christa Müllers urkomischer Geschichte von „sturzbetrunkenen Senioren, die auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt versaute Lieder singen“ stellte die Moderatorin zur Freude des Publikums fest, „dass man schon schnell unter der Gürtellinie angekommen ist“. Die für Satire zuständige Edeltraud Müller und Wilfried Busse vom Mostmaierverein sorgten mit ihren Vorträgen, unter anderem der Geschichte einer Minderjährigen, die in einem fränkischen Stall unter dubiosen Umständen ein Kind gebar und neben dem Jugendamt, der Feuerwehr und der Polizei sogar den BDD (Bayrischer Drogen-Dackel) auf den Plan rief, für weitere witzige Unterhaltung.
Loriot-Sketch
Das aus der Feder von Loriot stammende makabre „Weihnachtsgedicht“ wurde von Werner Hafner zitiert, und nach dem „Handy für Mandy“ von Christa Müller besetzten Hubert Maier-Knapp und Werner Hafner die herbeigeschaffte Badewannenimitation standesgemäß mit Bademütze und –mantel. Die beiden spielten als Herr Müller-Lüdenscheidt und Dr. Klöbner den berühmt-berüchtigten Badewannensketch „Die Ente bleibt draußen“ und sorgten mit dem Plastikkrokodil und Wilfried Busse als drittem „Badegast“ für ein überraschendes neues Ende. Der „Neue Skandal in Stenkelfeld“ und „Die Flaschenpost vom Nordpol“ rundeten das Programm ab.
Mit dem Erich-Kästner-Lied „Morgen Kinder wird’s nichts geben“ des in kleiner Besetzung auftretenden Chors „Sing for fun“ schloss der lustige Abend. Der Verein „Ban Sänsuk“, der sich in Thailand für Waisenkinder einsetzt, darf sich über die 388 Euro aus der Hutspende freuen.
Die nächste „Satirische Weihnacht“ wird es im Advent 2021 geben, versprachen die Initiatoren.