Flunsenrennen auf der Kinzig
Die Anfrage der Bundeszentrale, ob der »Stamm Mauritus« der St. Georgs-Pfadfinder aufgelöst werden soll, rief nun die Pfadi-Veteranen auf den Plan, die mit einigen Aktionen versuchen wollen, den Stamm neu zu beleben. Die erste Aktion ist ein spektakuläres Flunsenrennen gegen die Feuerwehr.
Seit 1931 gibt es den »Stamm St. Mauritius« der St.-Georgs-Pfadfinder in Hausach, der älteste seiner Art in de gesamten Ersdiözese Freiburg. In Blütezeiten wie in den 70er-Jahren waren bis zu 50 Kinder und Jugendliche in den einzelnen Gruppierungen – von den Kleinsten, den Wölflingen, bis zu den über 16-jährigen Rovern – dort engagiert. Doch seit über zehn Jahren liegen die Aktivitäten brach, für die »letzten Mohikaner« wurden noch die Beiträge bis zum vergangenen Jahr überwiesen. Als man die Zahlungen 2013 einstellte, kam prompt von der Bundeszentrale die Nachfrage, ob der Stamm aufgelöst werden soll. Das gab den übriggebliebenen »Pfadis« um Tobias Kamm doch zu denken.
Als sie sich eines Abends auf dem Weg zur »Lina in nostalgischen Erinnerungen über vergangene Zeltlager mit zweiwöchiger Duschabstinenz und diversen Mutproben unterhielten, trafen sie den ehemaligen Pfadfinder und heutigen Feuerwehrkommandanten Paul-Uwe Schmider. Auch er wollte sich mit dem endgültigen Aus der Hausacher Pfadfinder nicht abfinden – und so beschloss man, noch einmal alles zu aktivieren, um den »Stamm St. Mauritius« wieder mit Leben zu füllen.
Große Gaudi am 21. Juni
Eine publikumswirksame Aktion mit viel Spaß und Gaudi sollte es sein, und Tobias Kamm brachte ein »Flunsenrennen« auf der Kinzig im Wettkampf zwischen der Feuerwehr und den Pfadfindern ins Gespräch. Für diesen Vorschlag waren alle Feuer und Flamme und begannen sogleich mit den Vorbereitungen.
Am Samstag, 21. Juni, um 17 Uhr beginnt die »große Sause«, als »Rennstrecke« wurde der Bereich zwischen der Fußgängerbrücke beim Minigolf und dem Narrensteg festgelegt, der Startschuss kommt von der Kanone auf der Burg. Es finden insgesamt vier Wettkämpfe mit jeweils vier Mannschaften beider Gruppen statt, die je etwa 15 Minuten dauern werden – eine Messung der Wasserströmung ergab 8,20 Minuten. Bei einem Unentschieden wird ein zusätzliches Rennen die Entscheidung bringen.
Abends WM-Spiel
Die von Norbert Baumann gestifteten Flunsen werden zu Fuß über die Kinzigwiese hochtransportiert und bei der Minigolfbrücke zu Wasser gelassen. Die Mannen um Paul-Uwe Schmider und Tobias Kamm haben sich einiges einfallen lassen, so werden Meinrad Hiller und Joachim Uhl auf einem Ladewagen den Spaß moderieren, und Schiedsrichter soll »eine Hausacher Persönlichkeit sein, die über jeden Zweifel erhaben ist«.
Wegen der derzeit herrschenden trockenen Wetterlage will Paul-Uwe Schmider beim Wasserwirtschaftsamt versuchen, eine Staugenehmigung fürs Hausacher Wehr zu bekommen. Die Pfadfinder werden die, so hoffen sie, Zuschauermassen und Schlachtenbummler am Kinzigvorland bewirten, und nach der um 20 Uhr im Feuerwehrhaus stattfindenden Siegerehrung sind alle Gäste und Akteure zum gemeinsamen Mitfiebern beim WM-Spiel der Deutschen gegen Ghana eingeladen. Die Pfadis hoffen, mit dieser spektakulären Aktion interessierte Kinder, Jugendliche und Eltern anzusprechen, die sich ein Engagement bei den Pfadfindern vorstellen können.
Weitere Aktionen
Nach dem Flunsenrennen sind drei weitere Aktionen geplant, dann wird entschieden, ob der Stamm St. Mauritius wiederbelebt oder endgültig abgemeldet wird:
- Samstag, 28. Juni: Teilnahme mit der Jurte am Altstadtfest
- Samstag, 2. August: Wegzeichenrallye beim Sommerferienprogramm
- Samstag, 9. August: Sommernachtskino auf der Burg
- Noch ohne Termin: Eine Aktion mit den Naturfreunden im »Lassgrund«