Forst kostet Gemeinde Schenkenzell doppelt so viel bisher
Durch die Forstneuorganisation muss die Gemeinde für Leistungen des Forstamts Rottweil etwa doppelt so viel bezahlen wie bisher. Dazu kommt ein schlechter Holzpreis durch viel Käferholz.
Wie Bürgermeister Bernd Heinzelmann in der Ratssitzung in der vergangenen Woche in Schenkenzell erläuterte, müssen wegen des Kartellverfahrens und der hiermit verbundenen Änderungen im Landeswaldgesetz auch die Regelungen zum forstlichen Revierdienst und zur Wirtschaftsverwaltung neu gefasst werden. Der Holzverkauf werde ab 2020 für alle Holzsortimente von der Holzverkaufsstelle des Landkreises Rottweil angeboten.
Die Leistungen des Revierförsters würden weiterhin vom Forstamt gestellt, und der bisherige Revierförster Ulrich Wieland sei immer noch dem Forstrevier Schenkenzell zugeordnet, informierte Heinzelmann. Die Übernahme des Revierdiensts und der Wirtschaftsverwaltung durch das Forstamt könne nur erfolgen, wenn diese Leistungen nicht unter der Rubrik Gestehungskosten angeboten würden. Eine landeseinheitliche Vorgabe über deren Höhe sei nicht mehr möglich.
Inhaltliche Anpassung
Die Ermittlung der Gestehungskosten sei Aufgabe der Unteren Verwaltungsbehörde vor Ort. Deshalb müssten die bisher geltenden Regelungen zu den Kostenbeiträgen durch die Aufhebung des Forstverwaltungs-Kostenbeitrags-Gesetzes außer Kraft gesetzt werden. Dies wiederum mache eine inhaltliche Anpassung von noch bestehenden Betreuungsverträgen dringend notwendig.
In einem Schreiben habe die Forstbehörde Rottweil den Kommunen angeboten, den aktuellen Betreuungsvertrag zu kündigen und das neu ausgearbeitete Vertragsangebot zu übernehmen. Das Entgelt für die Leistungen des Forstamts, wozu neben des Revierdiensts und der Wirtschaftsverwaltung auch die Kontrollen zur Verkehrssicherung der Waldflächen gehören, werde auf 8,68 Euro pro Festmeter Hiebsatz zuzüglich Mehrwertsteuer festgesetzt. Für Schenkenzell bedeute dies bei einem nach der Forsteinrichtung festgelegten Holzeinschlag von jährlich 1800 Festmetern ein zu zahlender Betrag von circa 18 600 Euro pro Jahr.
Kein Gewinn zu erwarten
„Uns hat es proportional stark getroffen. Das sind etwa 50 Prozent Mehrkosten als bisher, und der Holzpreis ist derzeit am Boden. Schon 2018 hatten wir beim Gemeindewald ein Minus von rund 21 000 Euro. Auch für 2019 ist kein Gewinn zu erwarten. Es gibt aber keine Alternative, als den vom Forstamt angebotenen Verträgen zuzustimmen“, sagte Heinzelmann frustriert. Diesem Rat folgte das Ratsgremium und befürwortete einstimmig, das Angebot des Forstamts anzunehmen.