Freies W-Lan auf der Wunschliste an erster Stelle
Noch nie war ein »Gemeinde trifft...«-Termin so lebendig wie am Donnerstagabend, als Bürgermeister Siegfried Eckert und etliche Gemeinderäte die Jugend trafen. Mehr als 30 Kinder und Jugendliche waren gekommen und äußerten selbstbewusst ihre Wünsche.
»Freies W-Lan« kam es wie aus der Pistole geschossen, als Bürgermeister Siegfried Eckert die gut 30 Kinder und Jugendlichen am Donnerstagabend im voll besetzten Bürgersaal nach ihren Wünschen fragte. Damit hatte der Bürgermeister schon gerechnet und wartete gleich mit der frohen Kunde auf, dass es bald im Kurpark einen Hotspot geben wird: »Wenn das im April nicht fertig ist, kommt ins Rathaus«, rief er die Jugendlichen auf, ihn beim Wort zu nehmen. Allerdings halten sich diese noch viel mehr in und an der Sporthalle auf. »Wenn’s dort auch freies W-Lan gäbe, das wär’ cool«, gaben sie dem Bürgermeister mit.
Der Wunsch nach mehr Sitzgelegenheiten bei der Sporthalle wird sogar schon bald erfüllt. Gemeinderätin Renate Wasmer erzählte von einer Spende des Fördervereins für Kinder und Jugendliche an die Schule, die davon Bänke für diesen Bereich anschaffen will.
Dieser »Gutach trifft...«-Termin mit der Jugend war mit Sicherheit der bisher lebendigste dieser Gesprächsreihe. Offen und selbstbewusst äußerten die Kinder und Jugendlichen ihre Wünsche und sagten dem Bürgermeister, wo der Schuh drückt. Bei einigen Träumen wie von einem Schwimmbad, einem Badesee, einem Raum mit Sportgeräten oder einem Kletterpark wussten sie selbst schon sehr gut, dass sie sicher nicht so schnell wahr werden.
Erfüllbare Wünsche
Aber es gab auch viele Wünsche, die durchaus erfüllbar wären. So träfen sich die Älteren im »Romanna« ganz gern – aber einen Raum zu haben, wo auch mal lautere Musik »und nicht nur Semino Rossi« läuft, wäre auch nicht schlecht. Eckert versprach, sich zu diesem Thema mit einigen der älteren Jugendlichen und Gemeinderäten noch einmal gesondert zu treffen. Es habe im Gemeindehaus schon einmal so einen Treffpunkt gegeben, der sei aber irgendwann wieder eingeschlafen.
»Kleine Skipiste?«
Ein Netz am Basketballbrett auf dem Kleinspielfeld und eine Beleuchtung, dass man auch abends den Ball noch sieht, eine Sanierung des Spielturms bei der Feuerwehr oder wieder eine Uhr an der einstigen Volksbank – die Gemeinderäte schrieben eifrig mit, was den jungen Gutachern so fehlt.
Eine kleine Skipiste? Gemeinderat Peter Wälde erzählte von der ehemaligen Schipiste im Vogelbach Ende der 1960er-Jahre. »Da hatte es allerdings auch noch Schnee – und ohne Schnee bringt die schönste Piste nichts«, gab er zu bedenken.
Schwache Busverbindungen
Vor allem den älteren Jugendlichen klagten über die schwachen Busverbindungen und die Kinder wünschten sich, wenn ein eigenes Schwimmbad schon nicht drin sei, wenigstens einen kostenlosen Bus zum Schwimmbad in Hornberg oder Hausach.
Die Viertklässler hatten den Termin in der Schule gut vorbereitet und überreichten Bürgermeister Siegfried Eckert sieben Plakate mit ihren Tops und Flops von Gutach. Er zeigte sich nach eineinhalb Stunden überaus zufrieden mit dem lebendigen Dialog und versprach die nächste Einladung für den Herbst, um dann Bilanz zu ziehen, was verwirklicht werden konnte.
Und er nahm auch die Anregung eines der älteren Jugendlichen mit: Das nächste Mal lieber zwei Termine, einer mit vor- und einer mit nachpubertären Gutachern.
Tops und Flops junger Gutacher
Als positiv werteten die Kinder und Jugendlichen unter anderem das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, die Sommerrodelbahn, der »Traumspielplatz« in der Grub, die Liebich-Sporthalle und ganz allgemein, »dass die Gemeinde auf uns zugeht«.
Negativ bewertet wurden unter anderem die fehlenden Busverbindungen, ein fehlender Treffpunkt für Jugendliche, die schwache Beleuchtung im Ramsbach und am Radweg Hausach-Gutach, Abfall und Hunde-/Katzenkacke auf den Spielplätzen.