Gemeinden wollen Gemeinsamkeiten stärken
Mit einem Friedensgottesdienst in der evangelischen »Friedenskirche« in Hausach und einer Gemeindeversammlung im Gemeindehaus endete am Sonntagabend die Visitation der Gemeinden Hausach und Gutach mit vielen formulierten Zielen.
Aufregende Tage liegen hinter den evangelischen Kirchengemeinden Hausach und Gutach. Die Visitation vom 12. bis 19. November fand ihren Höhepunkt in den Gottesdiensten am Sonntagvormittag in Gutach und abends in Hausach mit anschließender Bekanntgabe der Zielvereinbarungen (siehe »Stichwort«). Diese wurden richtungsweisend für eine gemeinsame Zukunft ausgelegt.
»Die Visitation bietet uns die Möglichkeit nachzudenken, wer wir sind und was uns ausmacht«, sagte der Gutacher Pfarrer Mirko Diepen schon im Vorfeld. Dass eine Visitation auch immer eine Begegnung sei, unterstrich der Vorsitzende des Ortenaukirchenrats, Pfarrer und Dekan Frank Wellhöner. »In diesen fünf dicht gedrängten Tagen lernten wir hier die Menschen kennen und schätzen«, sprach er für sich sowie für die Bezirkssynodale Eleonore Leiser und Ralf Dirker.
Nachhaltige Veränderungen seien vor 500 Jahren angestoßen worden. Das Reformationsjubiläum erinnere noch immer an die Bildungsreform, so sei die Schulstadt Hausach als Bildungsmetropole eine wichtige Schnittstelle. Die Reformation stehe zudem für Soziales und Fürsorge. »Mit der Diakonie und dem Café Angelo wird ein wichtiges Stück Integrationsarbeit geleistet«, lobte der Dekan.
Keine Berührungsängste
Keine Berührungsängste gibt es mit der politischen Gemeinde. »Hier wird gemeinsam beraten und auf den Weg gebracht«. Mit dem Pfarrerehepaar Imke und Mirko Diepen sei es in den vergangenen zehn Jahren zu einem Perspektivwechsel gekommen. »Mit ihnen sind sich Hausach und Gutach, zwei völlig verschiedene Gemeinden, näher gekommen«, blickte Wellhöner zurück. Mit sehr viel persönlichem Einsatz und Charme, trotz halber Stelle, sei es gelungen, in Hausach viel aufzubauen und mit ständigen Impulsen zum Kirchenleben beizutragen, erinnerte er unter anderem an das neue Gemeindehaus. »Hier schaut die Kirche über sich hinaus, es geht immer um Menschen«, lobte der Kirchenrat: »Imke und Mirko Diepen sind wichtige Schnittstellen, die mit Gemeindediakonin Doris Klett mutige Akzente setzen«.
Professionell mit Herz
Wichtiger denn je sei das Zusammenrücken. Der Visitationskommission sei schnell klar geworden, dass in Hausach und Gutach jeder »mit Herz und professionell arbeitet«. Dazu bedürfe es Unterstützung aus der Gemeinde heraus, die mit dem Wirken des jeweiligen Ältestenrats geboten sei. »Hausach und Gutach sind fest entschlossen, gemeinsam etwas zu pflanzen«, spielte Wellhöner auf die gemeinsamen Zielvereinbarungen an.
Vereinbarte Ziele
Gutach:
◼ Wir feiern Gottesdienste, bei denen Menschen gerne mitfeiern. Dabei wollen wir verschiedene Gottesdienstzeiten und -formen erproben und anhand der Rückmeldungen der Gemeinde ein Gottesdienstkonzept entwickeln.
◼ Wir arbeiten gemeinsam mit Erzieherinnen, Kindern und Eltern unseres Kindergartens an unserem evangelischen Profil: »Was heißt es, heute evangelisch zu sein?
◼ Wir wollen einen
Kirchenführer für unseren Kirchenraum gestalten«.
Hausach:
◼ Wir führen ökumenische Friedensgebete ein, auch mit ehrenamtlichen Leitern, und erarbeiten hierzu eine Konzeption.
◼ Wir erarbeiten ein Logo für die Friedensgemeinde.
◼ Wir gründen ein Diskussionsforum »Streitgespräche in der Friedensgemeinde«.
◼ Wir rufen zukünftig jährlich den Gemeindebeirat ein.
◼ Wir wollen mit dem neuen Pfarrer der katholischen Schwestergemeinde die gute ökumenische Zusammenarbeit erhalten und stärken.
Gemeinsame Ziele:
◼ Wir wollen gemeinsame Gottesdienste in Formaten und Uhrzeiten in einer gemeinsamen Kirchengemeinderatssitzung besprechen.
◼ Wir wollen die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen weiterentwickeln und bilden eine gemeinsame Arbeitsgruppe, koordiniert von Gemeindediakonin Doris Klett.
◼ Wir wünschen uns eine musikalische Zusammenarbeit und wollen unter Leitung der Regionalkantorin eine Jugendband gründen.
◼ Wir wollen ein Modell für ein gemeinsames Pfarramtssekretariat entwickeln«.