Wolfach

Gemeindezentrum-Neubau: Finanzen bremsen Planung aus

Tobias Lupfer
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06. November 2015
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Das Geläut im Turm der evangelischen Kirche ist nach einem aktuellen Gutachten sanierungsbedürftig. ©Tobias Lupfer

Das evangelische Gemeindezentrum soll einem Neubau weichen – doch noch ist der Absicht keine Planung gefolgt. Vorab wollen Kirchengemeinderat und Oberkirchenrat die Obergrenze fürs Budget festlegen.

»Neubau – mit Bauchschmerzen« gab die evangelische Gemeindeversammlung im August 2014 dem Kirchengemeinderat die Marschrichtung für die Zukunft des Gemeindezentrums vor. Passiert ist seither weit weniger, als den Verantwortlichen vor Ort lieb ist. Doch, so betont Kirchengemeinderatsvorsitzender Markus Harter auf Anfrage des Offenburger Tageblatts: »Wir sind an dem Projekt dran.« Geplant werden soll voraussichtlich nächstes Jahr, wenn mit dem Oberkirchenrat das Budget festgelegt wurde. Zusätzlichen »Anreiz« für eine umfassende Planung bietet ein aktuelles Gutachten, das eine aufwendige Sanierung des Glockenturms fordert.

Verantwortliche wären gerne schon weiter

In ersten vagen Überlegungen zu einer Sanierung sei man von Kosten von 150 000 bis 200 000 Euro ausgegangen, erinnert sich Harter. »Bei einem Neubau sind wir schnell bei einem Vielfachen dieser Summe.« Darum gelte es zu prüfen, »was wir an Geld haben«, ehe man plant. »Jeder Privatmann macht es auch so.«

Vorab müsse mit dem Oberkirchenrat eine Obergrenze festgelegt werden. Dabei macht der Kirchengemeinderatsvorsitzende keinen Hehl daraus, dass die Verantwortlichen vor Ort gern schon weiter wären. Jedoch sehe er auch, dass Wolfach nicht die einzige Gemeinde mit diesem Problem sei und die personellen Ressourcen im Oberkirchenrat begrenzt seien. Trotzdem werde der Neubau des Gemeindezentrums kommende Woche im Kirchengemeinderat noch einmal intensiv diskutiert werden.

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Zwei Hauptgründe für Neubau

Zusätzlich zu den Mängeln des in den 1970er-Jahren gebauten Gemeindezentrums steht der Kirchengemeinde mittelfristig nun auch noch eine Sanierung des Glockenturms der Kirche ins Haus. Verschiedene Elemente bedürfen nach Einschätzung der Experten einer Ausbesserung (siehe Kasten). »Wenn man so was anfängt, dann führt eins zum anderen«, vermutet Harter. Die Sanierung des Glockenturms will er darum am liebsten gemeinsam mit dem Neubau geplant wissen, um unnötige Ausgaben zu vermeiden.

Zwei Gründe sind es, weshalb das Gemeindezentrum einem Neubau weichen soll: Der energetische Aspekt sowie das Thema Barrierefreiheit. »Das entspricht nicht mehr dem, was wir uns wünschen und was wir verantworten wollen«, sagt Harter mit Blick auf Dämmung und Energieverbrauch. Barrierefrei sind außerdem weder der Zugang zum Gemeindezentrum selbst noch zu den Toiletten, deren Ausstattung »noch Erstausstattung ist«.

Als »flankierende Maßnahme« beabsichtige der Kirchengemeinderat, ein Spendenkonto einzurichten. Mit den zweckgebundenen Mitteln in der Hinterhand soll dann möglichst bald in die Planung eingestiegen werden.

Stichwort

Turmschäden

Stillgelegt werden wie die Glocke der Schlosskapelle muss das Geläut der evangelischen Kirche noch nicht – doch das Gutachten deckt zum Teil massive Mängel auf.

So sei das Glockenjoch aus dem Jahr 1949 verrostet. »Da gibt’s Sicherheitsbedenken«, erklärt Markus Harter – es bestehe Bruchgefahr. Die Stahlkonstruktion solle durch ein Eichenholz-Joch ersetzt werden. Auch der ebenfalls aus Stahl gefertigte Glockenstuhl leide unter Rost und soll nach Sicht der Gutachter ersetzt werden. Außerdem seien die Schallschutzläden nicht mehr normgerecht. »Da ist man ruck-zuck auch noch mal bei 30 000 Euro«, schätzt Harter.

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