Geschlechterkampf auf der Bad Rippoldsauer Kurhausbühne
„Überall sin d’Wieber“ hieß es am Samstag im Bad Rippoldsauer Kurhaus: Nach vierjähriger Pause brachte die Theaterspielgruppe der Zapfenmichel wieder einen unterhaltsamen Schwank auf die Bühne.
Der Vorhang öffnete sich vor vollem Haus. Für das Lustspiel „Überall sin d’Wieber“ von Marianne Santl haben die Zapfenmichel die Bühne als Wohnzimmer der Bäckerfamilie Armbruster gestaltet. Regie führte Regina Hermann.
Drei turbulente Akte
In drei Akten ging es in der Handlung zwischen Männern und Frauen hoch her: Bäckersfrau Rosi (Regina Hermann), Metzgerin Marlies (Veronika Glöde) und Bäuerin Monika (Kathrin Gebele) wollten in die Feuerwehr eintreten, in der es bisher nur Männer gab. Unterstützung für ihren Plan erhielten sie von Zeitungsausträgerin Kathi Buchner, gespielt von Carmen Litschel.
Doch bei den männlichen Dorfbewohnern, vor allem den Ehemännern der drei Damen, stieß das Vorhaben nicht auf Gegenliebe. Bäcker Sepp (Torsten Schremp), Metzger Max (Raphael König) und Bauer Leo (Sebastian Neef) fürchteten vor allem um ihren wöchentlichen Feuerwehrstammtisch. Bäckerstochter Susi (Jana Schremp) versuchte mit ihrem Freund Rudi (Nicolas Glöde) zunächst ohne großen Erfolg, die Wogen zu glätten. Und auch der Plan der Männer, den sie mit dem von Josef Schmid gespielten Opa ausheckten, schlug fehl: Die Frauen wurden in die Feuerwehr aufgenommen. Ihr nächster Plan ließ nicht lange auf sich warten: Trotz heftiger Gegenwehr kandidierten die Frauen gegen ihre Männer für den Gemeinderat – und wurden an deren Stelle gewählt.
Applaus fürs Happy End
Im dritten Akt, der ein Jahr später spielte, hatten die Damen Nachwuchs bekommen. Von den mit Ehrenämtern und Kindern ausgelasteten Frauen vernachlässigt, schmiedeten die Männer einen Plan, um wenigstens wieder die Feuerwehr „Wieberfrei“ zu bekommen. Ein fingierter Besuch im Nachtlokal „Rote Eule“ mit auffällig platzierten Rechnungen ließ den Plan der Herren unerwartet aufgehen: Die Frauen waren in heller Aufregung und versprachen, sofort aus der Feuerwehr auszutreten. Im Gegenzug mussten die Männer versichern, nie wieder in die „Rote Eule“ zu gehen.
Ende gut, alles gut – und das Publikum quittierte den Schwank mit langem Applaus. Vorsitzender Jochen Schmid bedankte sich bei allen Schauspielern und den vielen Helfern hinter den Kulissen.