Museum im Schloss in Wolfach

Großer Ansturm am letzten Tag der Spieluhren-Ausstellung

Andreas Buchta
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04. Februar 2019
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(Bild 1/2) Groß war noch einmal der Ansturm am Sonntag, dem letzten Öffnungstag der Sonderausstellung »Spieluhren & Co.« im Wolfacher Museum im Schloss. ©Andreas Buchta

Ein letztes Mal öffnete das Wolfacher Museum im Schloss am Sonntag die Türen zur Sonderausstellung »Spieluhren & Co. – Mechanische Wunderwerke der Musik«. Der Ansturm war enorm. Zeit für ein erstes Fazit. 

Es war am Wochenende ein überwältigender Endspurt bei der Spieluhren-Ausstellung im Wolfacher Museum im Schloss: Hunderte Besucher strömten noch einmal in die Sonderausstellung »Spieluhren & Co.«, die seit dem vergangenen Advent insgesamt 22 meist gut besuchte Öffnungstage erlebte. Mehr als 100 Exponate, zum größten Teil Leihgaben aus privatem Besitz, hatten Bernd Fritsch und Raphael Lüthi zusammengetragen: Von winzigen »Spielührchen« mit adretten Tanzfigürchen über vollautomatische Plattenwechsler aus den 1920er-Jahren bis hin zu dem riesigen Standgerät von Polyphon Leipzig, aus dem der eigens zur Weltausstellung 1900 in Paris komponierte »Polyphon-Marsch« ertönte.

Ein hinreißender Klang aus den Spieluhren lag am letzten Öffnungstag in der Luft – überlagert von den erstaunten »Ahs« und »Ohs« der vielen Besucher und dem Jubeln der Kinder. Da erklang aus einer alten »Mechanical Orginette« aus New York majestätisch der Bachchoral »Näher mein Gott zu Dir«, aus einem Plattenwechsler aus den 1920er-Jahren ertönte quirliger Ragtime und die Notenscheiben-Spieluhr des Typs »Celeste No. 20« aus dem Jahr 1895 dudelte Berliner Gassenhauer. Eine echte Spieluhr mit Uhr- und Orgelwerk, angetrieben durch einen 25-Kilo-Bleiklotz, brachte es zu jedem Stundenschlag auf eine eigene Melodie.

Der »Volkswagen unter den Spieluhren«

Auch der »Volkswagen unter den Spieluhren«, das kleinste Gerät, das richtige Musik machen kann und seinerzeit nur drei Wochenlöhne kostete, war zu sehen und zu hören: die Notenscheiben-Spieluhr »Kalliope No. 82«, die 1897 in Leipzig gefertigt wurde. Ebenfalls für den kleinen Mann gedacht waren ein Bandoneon, ein Saxofon und sogar eine Mundharmonika mit Papiernotensteuerung, die die Instrumente auch für musikalische Dilettanten spielbar machten. Nebenbei: Auch äußerlich handelte es sich bei jedem der ausgestellten Musikgeräte um ein liebevoll gestaltetes Kunstwerk. 

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Insgesamt war die Ausstellung »Spieluhren & Co.« mit geschätzten 1500 Besuchern ausgesprochen erfolgreich, getoppt nur noch von der Spielzeugausstellung 2016, die an die 3000 Besucher ins Museum gelockt hatte. »So was wie die Spieluhrenausstellung hat Wolfach noch nicht gesehen – und das wird’s in dieser Qualität so schnell auch nicht wieder geben«, sagte Christian Oberfell vom Verein Kultur im Schloss. Vielen Wolfachern sei offensichtlich nicht bewusst gewesen, was für Schätze sie da erwarteten. Denn bei weitem nicht alle Einheimischen hätten ihrem Museum einen Besuch abgestattet. 

Bereichernde Begegnungen im Museum

»Die Exponate waren sehr hochwertig«, betonte Oberfell. Der Versicherungswert bewegte sich gegen eine halbe Million Euro. Die Begegnung mit begeisterten Besuchern und Sammlern sei für ihn und das Museumsteam ausgesprochen bereichernd gewesen. Nicht zuletzt habe sich das Museum selbst im Zuge dieser Ausstellung beträchtlich weiterentwickelt. So sei eine Klimakontrolle installiert und die ganze Infrastruktur erweitert worden. 

Im Übrigen hat Oberfell schon das nächste Museums­event im Blick: Die Fotoausstellung »Bolly-Hoot«. Dort werden Flora Wenczel und Josef Weis Bilder von ihrer Weltreise mit dem Bollenhut zeigen. Die Ausstellung wird am 3. April  im Rahmen der Reihe »Mittwochs im Museum« mit einem Reisevortrag eröffnet.

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