Großer Bahnhof für den erfolgreichen Ringer Peter Öhler in Mühlenbach
Der Mühlenbacher Ringer Peter Öhler, der den fünften Platz bei den Weltmeisterschaften von Oslo erreicht hat, wurde am Sonntag von weit über 200 Fans in der Dorfmitte von Mühlenbach empfangen. Dabei waren alle Größen des Ringsports, wie Olympiasiegerin Aline Rotter-Focken, ihr Mann Jan (früherer Bundesligaringer des SV Triberg), Landestrainer Karl Hug, Junioren-Vizeweltmeister Patrick Neumaier, der deutsche Vizemeister Julian Neumaier, der Vorstand des Südbadischen Ringerverbandes Dorothea Oldak in Vertretung von Ralf Schick und einige mehr.
Nachdem Peter Öhler in einem offenen Wagen durch das Dorf chauffiert worden war, übernahm Kathrin Neumaier die Begrüßung. Bürgermeisterin Helga Wössner sagte: „Wir haben hier jemanden, auf den die ganze Welt geschaut hat und der im Ringen zur absoluten Weltspitze gehört.“ Sie dankte auch den Verantwortlichen des VFK, allen voran dem Vorsitzenden Matthias Ketterer, die immer wieder Weltklassespitzensportler herausbringen.
„Eine Inspiration“
Der dreifache Weltmeister und Olympiadritte Frank Stäbler gratulierte per Videobotschaft, die auf einem großen Bildschirm eingespielt wurde. „Peter, du bist für mich eine Inspiration. Es ist unfassbar, was dir da gelungen ist und außerdem hast du allen Experten nach deinem Verletzungspech das Gegenteil bewiesen. Du verrückter Kerl hast es geschafft zurückzukehren und die Nummer eins zu werden. Dann stehst du im kleinen Finale, wobei dieser fünfte Platz mehr wert ist als die eine oder andere Goldmedaille. Durch diesen Leidensweg bist du für so viele Menschen Vorbild geworden.“
Peter Öhler bedankte sich für den enormen Zuspruch und den tosenden Beifall der Fans: „Dass ihr alle da seid, bedeutet mir sehr viel.“ Er schilderte dann kurz was 2021 alles passiert war. „Für mich war dieses Jahr das erfolgreichste. Bis im März wusste ich noch nicht einmal ob ich überhaupt nochmal an die nationale Spitze komme, und jetzt bin ich fünfter Weltmeister.“ Dann schilderte er, welche Gefühle ihn nach seinem Unfall 2019 begleiteten, als ihm sei Arzt im Uniklinikum Heidelberg signalisiert habe, dass Leistungssport für ihn vorbei sei und damit natürlich auch Olympia. „Vier Wochen lag ich im Krankenhaus und kam nicht einmal alleine aus meinem Bett“.
Wieder ein Ziel
Wieder zuhause bei seinen Eltern hatte er im Radio auf dem Schlepper im Wald vernommen, dass Olympia 2019 ausfällt. „Das war für mich die beste Nachricht, die kommen konnte, weil ich jetzt wieder ein Ziel hatte.“ Öhler und Ketterer riefen dann gemeinsam die einzelnen Duelle der WM in Erinnerung. Als Peter Öhler im kleinen Finale stand, sei er überglücklich gewesen, um eine Medaille ringen zu dürfen. „Ich wusste, ich habe es drauf hier zu gewinnen. Ich musste nur meinen Gegner in die Bodenlage bekommen – und dann hat es geknackt“. Durch eine Spunggelenksfraktur war der Kampf zu Ende.
Nichtsdestotrotz war der fünfte Platz ein Riesenerfolg und Peter Öhler wurde am Sonntag auf dem Dorfplatz noch bis in die Abendstunden ausgiebig gefeiert.