Großes Gelächter bei Bilder-Reise durch Oberwolfacher Fasnet
Im Auftrag des katholischen Bildungswerks Wolfach/Oberwolfach begeisterte Hans-Gottfried Haas am Donnerstag mit seiner Bilderschau rund 60 Gäste im Haus der Pfarrgemeinde. Unter dem Motto „die Wurzeln der Narretei in der alten Wolfe“ hatte Haas einen bunten Querschnitt an Bildern von der Oberwolfacher Fasnet aus den vergangenen 100 Jahren zusammengestellt.
Walter Schmider, Leiter des Bildungswerks, betonte „Hans Gottfried Haas ist spezialisiert auf die Geschichte Oberwolfachs und kann immer auf einen großen Bilderfundus zurückgreifen.“ Die älteste Fotografie stammte aus dem Jahr 1864 und zeigt eine muntere Schar Musiker anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Musikkapelle. Querbeet ging die Reise durch die Zeit, von frühen fasnachtlichen Aktivitäten in den 1930er-Jahren, den ersten Umzügen, den damals legendären Bällen sowie den Anfängen des Schnurrens und der Häsgruppen.
„Die Musiker waren eigentlich schon immer dabei und sorgten für Stimmung und ein bisschen Klamauk“, erzählte Haas. Auch war es früher üblich fremde Kulturen bei Umzügen darzustellen, die Gruppen verkleideten sich oft als Chinesen, Mexikaner oder als Kurgäste. Während der Kriegsjahre kam die Fasnacht zum Erliegen. Erst in den 1950er-Jahren sei eine organisierte Fasnet wieder zustande gekommen. Auch das Schnurren sei vor rund 60 Jahren zum Leben erweckt worden, damals wurde die humorvoll gereimte Spöttelei als „Moritat“ bezeichnet, die ursprünglich von „Bänkelsängern“ verbreitet wurde. Mit lustigen Anekdoten über einige Originale wie etwa die ersten Schnurranten Alfred Fritsch und Alfons Rauber lockerte Haas seinen Vortrag auf.
Viele Personen erkannt
Ein weiteres großes Ereignis war auch der Schwarzwaldball am Schmutzigen Donnerstag. Das Publikum zeigte sich begeistert von den Fotografien und erkannte viele von den gezeigten Personen wieder. Großes Gelächter gab es etwa bei der Geschichte vom närrischen Brotbacken, das in den 70er-Jahren von Bruno Fritsch ins Leben gerufen wurde: Verschiedene „Bäcker“ hatten sich jährlich abwechselnd am alten Brotbackofen probiert, ausgerechnet beim „Leiste-Beck“ waren die Laibe oben ganz schwarz verbrannt aus dem Ofen gekommen.
„Auch früher gab es viele fantasievolle Auftritte und originelle Ideen, um aktuelle Themen aufzugreifen“, meinte Haas, der für seinen Vortrag großen Beifall bekam.
Info: Die historischen Aufnahmen waren teilweise von Erich Hermann und Helmut Winkenstern zur Verfügung gestellt worden.