Gründer erinnern an Anfänge der Sozialstation vor 40 Jahren
Mit einem Gottesdienst und anschließendem Stehempfang feierte am Sonntag die Caritas-Sozialstation in Wolfach ihren 40. Geburtstag. Viele Gäste waren zu der Jubelfeier gekommen, darunter auch Gründungsmitglieder und weitere »Männer der ersten Stunde«.
Mit einem Gottesdienst in der St.-Laurentius-Kirche, den Pfarrer Hannes Rümmele mit Diakon Willi Bröhl zelebrierte, begann am Sonntag der öffentliche Teil der Geburtstagsfeier der Caritas-Sozialstation Wolfach.
Unterschiede herausgestellt
»Bei uns musst Du Diener sein«, sagte Willi Bröhl über den Pflegeberuf. Der Verdienst sei nicht groß, dafür die Beanspruchung umso höher. In 40 Jahren habe sich so manches geändert. Das Einst und das Heute der Sozialstation stellten die Pflegedienstleiterin Barbara Plaasch und ihre Mitarbeiterin Martina Armbruster gegenüber. Angefangen habe die Arbeit der Station am 1. Oktober 1978. Davor seien Ordensschwestern für die häusliche Pflege verantwortlich gewesen, in Wolfach die Schwestern Aloisia und Bernadette, in Hausach Schwester Jovita. Die Sozialstation habe dem wachsenden Bedarf an mobilem Pflegepersonal Rechnung getragen. Seien früher die Pflegebedürftigen von ihren Angehörigen betreut worden, so wohnten heute nur noch selten mehrere Generationen unter einem Dach. Habe früher ein Auto oder ein Fahrrad für jeden Bezirk genügt, so sei heute ein Fuhrpark von elf Autos und einem E-Bike im Einsatz.
Eins aber habe sich in den 40 Jahren nicht verändert, stellte Barbara Plaasch fest: Der Wunsch der Menschen nach einem selbstbestimmten Leben in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung. Durch das Leitbild »Der Mensch steht im Mittelpunkt« erfülle die Sozialstation bis heute diesen Wunsch.
Stehempfang im Gemeindehaus
Mit einem Stehempfang im Gemeindehaus wurde die Feier fortgesetzt. Der geschäftsführende Vorstand des Caritasverbands Kinzigtal, Detlef Kappes, sprach von der »christlichen Motivation für das, was wir machen« und gab einen Überblick über die Geschichte der Sozialstation. 1886 hätten sich die Schwestern vom Heiligen Kreuz Wolfach als Gemeinde-Krankenschwestern engagiert. 1973 habe es eine Initiative des Landes gegeben, Sozialstationen einzurichten. Dieser Initiative hätten sich 1979 Wolfach und die umliegenden Gemeinden mit einer Gründungsversammlung angeschlossen.
Drei Gründungsmitglieder – Wilhelm Schmider, Bernhard Dold und Bernhard Schrempp – berichteten über die Gründerzeit. »Es war eine sehr schwere Geburt«, erinnerte sich Dold an die Gründung im damaligen Gasthaus »Hirschen« in Hausach. Wilhelm Schmider habe den Gründern »alle Arbeit mit dem Geld abgenommen«, erinnerte sich Schrempp. »Es war alles sehr schwierig«, bestätigte Schmider, denn es sei ein ständig wachsendes Defizit angefallen. Dold erinnerte sich noch an das Ringen um den Sitz der Sozialstation. Wolfach habe schließlich das Rennen gemacht. An das ständige Tauziehen um die Finanzen erinnerten auch Gerhard Hansert und Jürgen Nowak. Grundsätzlich aber habe die Meinung vorgeherrscht, dass die Kommunen ihren Beitrag leisten müssten, so Nowak.
Als ein »Zeichen der Wertschätzung« wertete Bürgermeister Thomas Geppert die zahlreichen Gäste. Er lobte die Arbeit der Sozialstation: »Sie leisten in unserer Gesellschaft Entscheidendes!«