Gutach

Gutacher Konfirmanden im Gespräch

Claudia Ramsteiner
Lesezeit 4 Minuten
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05. Mai 2017

Sie feiern morgen ihre Konfirmation in der Gutacher Peterskirche: Fabian Murr und Demian Moser (vorn, von links), Lene Albrecht und Lia Brüstle (hinten, von links). ©Claudia Ramsteiner

Die Evangelischen Gemeinden feiern nicht mehr wie früher alle zugleich an Judica, dem fünften Sonntag der Fastenzeit, ihre Konfirmation, sondern verteilt über einige Wochen. In der Gutacher Peterskirche wird morgen Konfirmation gefeiert. Demian Moser (15), Lia Brüstle (13), Lene Albrecht (13) und Fabian Murr (14) sind vier von zwölf Konfirmanden, die mit dem Offenburger Tageblatt über ihre Vorbereitungszeit, das Lutherjahr und die Bedeutung des Fests gesprochen haben. 
 

Ein Bild auf Facebook zeigt Euch mit Augenbalken. Ist es schwierig für Teenies, sich als Christen zu outen oder hat das einen anderen Grund?

Lia: Nein, natürlich muss man dazu stehen. Damit hatten die schwarzen Balken nichts zu tun.
Demian: Wir haben auf den Bildern etwas komisch geguckt, manche haben Grimassen gemacht oder geblinzelt, deshalb der schwarze Balken. 

Ihr werdet im Lutherjahr konfirmiert. Ist das für Euch etwas Besonderes, habt Ihr eine Beziehung zu Martin Luther?

Lene: Ja, es ist schon etwas Besonderes. In diesem Jahr wird ja auch sehr viel übers Christentum gesprochen.
Fabian: Das hat ja nun nicht jeder. 
Lia: Martin Luther ist ein Vorbild für uns.
Demian: In der Jugendkapelle in Nordrach haben wir während der Konfizeit an unserem Standpunkt gearbeitet. Da ging es ebenfalls um Vorbilder. Die meisten von uns hatten Martin Luther als ihr Vorbild genannt.

Auf welche Weise wird Martin Luther zu Eurem Vorbild?

Fabian: Er hat seinen Glauben gegen Widerstände durchgesetzt.
Lia und Lene: Er hat vor allem mit Worten gekämpft und nicht mit Gewalt. 

Ihr habt Euch ein Jahr lang auf Eure Konfirmation vorbereitet. Was bleibt von diesem Vorbereitungsjahr?

Lene: Vielleicht, dass ich weiß, dass ich zu Gott kommen kann und er mir hilft, wenn ich irgendwann einmal Schwierigkeiten haben sollte.
Fabian: Wir haben viel über Gott und das Christentum gelernt, was wir vorher nicht wussten.
Lia: Wir haben in diesem Jahr ganz sicher mehr gelernt als jemals im Religionsunterricht. 

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Was bedeutet Euch das Fest morgen?

Lene: Dass ich für mich spüre, dass ich zur Gemeinde dazu gehöre und dass ich jetzt etwas mehr erwachsen geworden bin.
Lia: Bei der Taufe haben die Eltern entschieden, dass ich Christ werden soll. Jetzt durfte ich selbst entscheiden und Ja zu Gott sagen.
Fabian: Jetzt werden wir in die Kirchengemeinde aufgenommen. Und ich darf dann auch Pate werden.
Demian: Das Fest morgen macht mir noch einmal deutlich, dass ich jetzt zu Gott gehöre. 

Gab es zwischendurch nie Zweifel, ob Ihr Euch wirklich konfirmieren lassen wollt?

Lene: Das nicht. Aber es war trotzdem nicht immer eine Freude, in den Konfiunterricht zu gehen. 
Demian: Das war eher am Anfang. Da dachte ich auch, Gott, das wird schrecklich. Und jetzt würde ich sofort noch zwei Jahre weitermachen. Ich kann es mir eigentlich gar nicht mehr ohne vorstellen.
Lia: Wir sind sehr zusammengewachsen, und es hat mir immer mehr Spaß gemacht. Cool ist, dass wir als Gruppe zusammen erwachsen geworden sind.
Fabian: Wir haben in dem Jahr alle gemeinsam gelernt, dass wir uns aufs Erwachsenenleben noch besser vorbereiten müssen. 

Gibt es denn keine Jugendgruppe, in die Ihr gehen könntet?

Lene: Es gibt in Hausach einen Jugendkreis. Das Problem ist aber, dass mich die Eltern dahin fahren müssten.
Lia: Wir haben die Zeit als Gruppe genossen. Eigentlich würden wir gern als Gruppe zusammenbleiben. 

Welche Rolle spielen eigentlich die Geschenke?

Lia: Cool ist vor allem, dass die ganze Familie mit mir ein Fest feiert. Das gibt es nur einmal im Leben. Von manchen Menschen hat man sich etwas entfernt, und bei der Konfirmation kommen wir wieder zusammen. Wir werden uns immer an die Konfizeit erinnern, die Geschenke spielen da keine Rolle. 
Lene: Ich freue mich nicht so sehr über das Geld, das in der Karte steckt, sondern vielmehr über das, was auf der Karte steht und wer an mich denkt. Ich merke, wer hinter mir steht und auf wen ich mich verlassen kann. Es ist schön zu sehen, wem ich etwas bedeute. »Konfirmare« heißt kräftigen und stärken. Das gilt nicht nur in der Beziehung zu Gott, sondern auch untereinander. 
Demian: Die Konfizeit und das Fest sind viel wertvoller als Geschenke. Ich habe Karten bekommen von Leuten, die ich gar nicht kenne. Das ist ein tolles Gefühl.
Fabian: Die Konfirmation ist für uns ein einmaliges Fest. Um das geht es, nicht um die Geschenke.

Hintergrund

Bestätigung der Taufe

Die Konfirmation hat mehrere Bedeutungen: In erster Linie ist sie die persönliche Bestätigung der Taufe und stellt damit das bewusste Ja zum christlichen Glauben und zur Kirchenzugehörigkeit dar. Anders als die katholische Firmung ist sie aber kein Sakrament.
Mit der Konfirmation erlangt man alle Rechte und Pflichten eines evangelischen Kirchenmitglieds, die Konfirmierten dürfen das Patenamt übernehmen, und sie haben das aktive Wahlrecht bei Kirchenwahlen.
Früher war an die Konfirmation auch die Zulassung zum Abendmahl gekoppelt, sagt Jutta Wellhöner, Dekanin im Kirchenbezirk Ortenau. Das habe sich jedoch in vielen Gemeinden geändert. Denn durch regelmäßiges Praktizieren könne das Abendmahl auch schon bei Kindern ein lieb gewonnenes Ritual werden. Sie findet es gut, dass alle Getauften grundsätzlich zum Abendmahl eingeladen sind.  

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