Gutacher Rat für zwei Aufforstungsanträge und einen Stallbau
Zwei Anträgen, bisher offen gehaltene Flächen aufzuforsten, stand am Mittwoch im Gutacher Gemeinderat ein Bauantrag für ein Stall gegenüber, der die Offenhaltung der Landschaft erleichtert. Bis im Herbst soll ein neues Unterstützungskonzept für die Gutacher Landwirte stehen.
Dem Gemeinderat lagen am Mittwochabend in der öffentlichen Sitzung zwei Aufforstungsanträge vor, die der Gutacher Revierförster Frank Werstein anhand von Bildern erläuterte. Im Hornisloch im Steinenbachtal möchte der Eigentümer einen Teilbereich von 33 Ar des 1,75 Hektar großen Grundstücks aufforsten. Die vorgesehene Aufforstungsfläche sei komplett von vorhandenem Wald und Wegen umgeben. Für die Aufforstung dieser Fläche sei ausschließlich Laubholz vorgesehen.
Die zweite Fläche liegt im Hirschdobel, hier sind 64 Ar des insgesamt 19 Hektar großen Grundstücks zur Aufforstung vorgesehen. Bis auf die schmale nördliche Grenzlinie sei die Fläche komplett von Wald umgeben. Hier sind 60 Prozent Laubholz und 40 Prozent Douglasien vorgesehen.
»Grundsätzlich sollten wir die Landschaft offen halten«, gab Gemeinderat Rolf Schondelmaier (CDU) zu bedenken. Er denke da nicht an ein Verbot, sondern eher an eine Unterstützung für Landwirte, die ihre Flächen auch bei schwieriger Bearbeitung offen halten.
»Lohnt sich nicht«
»Es gibt Flächen, über die es sich zu diskutieren nicht lohnt, weil sie für die Tallage überhaupt keine Bedeutung haben«, entgegnete Hans-Jürgen Schneider (FDP). Auch Peter Wälde (Freie Wähler) sah dies so: »Lieber ein Wald, den man beeinflussen kann. Wenn nichts gemacht wird, der Wald wild«. Er regte an, zunächst im BLHV und dann im Rat darüber zu diskutieren, ob man die bisherige Besamungszulage umwidmen könnte. »Alles offenhalten wird nicht möglich sein«, so Wälde. Wenn jedoch alles offen gehalten werde, was einigermaßen maschinell bewirtschaftbar sei, habe man schon viel erreicht.
»Tatsächlich war die Verteilung der Förderung nicht ideal, das war auch der EU geschuldet. Wir sind auf gutem Weg, ein besseres Procedere zu finden«, erläuterte Bürgermeister Siegfried Eckert. Der Gemeinderat stimmte beiden Aufforstungsanträgen bei einer Gegenstimme von Rolf Schondelmaier und einer Enthaltung zu.
Positives Zeichen
Dafür ging es im nächsten Antrag um ein eher positives Zeichen für die Offenhaltung der Landschaft. Der Schlauchbauer möchte an das bereits bestehende Stallgebäude einen Mutterkuhstall anbauen mit einer Länge von gut 30, einer Breite von gut zehn und einer Firsthöhe von knapp sechs Metern. Das Vordach soll 4,50 Meter breit werden, trug Hauptamtsleiter Fritz Ruf vor. Das bestehende Fahrsilo soll für diesen Bau abgebrochen werden.
Die Nordostseite des Stalls sei offen und werde mit einer Stützwand versehen. Auf der Südostseite werde ein Schiebetor eingebaut. Der Liegebereich des Stalls biete Platz für 30 Rinder: »Ein zweckemäßiger Bau«, schloss Fritz Ruf ab. Das sah auch der Gemeinderat so und erteilte dem Projekt seine einmütige Zustimmung.