Gutacher Traumstadt aus Legosteinen
Was Kinder, Jugendliche und Erwachsene in zwei Tagen erbauen können, das zeigte die Evangelische Gemeinde am Wochenende mit ihrer Legostadt. Diese kann heute beim Familiengottesdienst um 11 Uhr und beim anschließenden Mittagessen im Gemeindehaus bewundert werden.
Davon können die Erbauer des BER und der Elbphilharmonie nur träumen: Was die jungen Baumeister im evangelischen Gemeindehaus da in eineinhalb Tagen aus 100 000 bunten Legosteinen und -elementen wachsen ließen, das ließ nicht nur die Kinderherzen höher schlagen. Unter ihren Händen wuchs eine Traumstadt, wie sie so noch nirgends zu sehen war. Denn die Legostadt, die die Gutacher von Jörg Filler aus Bergneustadt geordert hatten, besteht nur zum Teil aus festen Bausätzen – zum anderen Teil aus tausenden »freien« Legoelementen, die nach dem eigenen Gusto zu Traumhäusern verbaut werden dürfen. So gibt es in der Gutacher Traumstadt auch einen Flugplatz, ein Fischrestaurant und einen McDonald.
Fünf Schwierigkeitsgrade
Überall am Boden hocken kleine Grüppchen, intensiv ins Bauen vertieft. Markus (9) und Dominik (8) haben sich gerade den Bausatz für einen Leuchtturm geholt. Die jungen Baumeister dürfen zwar aus Lust und Laune selbst aussuchen, was sie als nächstes bauen möchten – Selbstbedienung gibt es aber nur beim »freien Material«, die Bausätze werden von den Betreuern ausgegeben. Diese achten darauf, dass sich bei den fünf Schwierigkeitsgraden keiner überschätzt.
2017 in Hornberg
Kirchengemeinderätin Bärbel Zacharias-Pohlmann hatte eigentlich im Internet etwas ganz anderes gesucht, als sie auf die Legostadt der Jugendorganisation Evangelische Christen der Liebenzeller Mission stieß. Bei Pfarrer Mirko Diepen rannte sie offene Türen ein, und so war schnell klar: »Die Legostadt sollte der Abschluss der Gottesdienstserie »Kinder-Reich« sein.
Was Lego bauen mit Gottesdienst zu tun hat? Das gehört zum Konzept der Evangelischen Christen. Zu den vielen Kisten Legosteinen gehören auch Lieder und Bibelgeschichten zum Thema »Baumeister«, die zwischen die Baurunden eingestreut werden. Besuch aus Hornberg kommt am Samstag auch – dort soll die Legostadt nämlich im nächsten Jahr aufgebaut werden.
Kuchen lockt nicht lange
Am Samstagmittag ist Kuchenpause. Doch lang hält es die Nachwuchsarchitekten nicht auf den Stühlen, und schon sitzen sie wieder am Boden – und mit ihnen jugendliche und erwachsene Betreuer, denen ebenfalls die Lust am Bauen aus den Augen blitzt. »Aus Lego wächst man nie heraus«, schmunzelt Marcus Wolber. Er ist der »Bauleiter« des Wochenendes und baut gerade gemeinsam mit seiner Frau Michaela an einer Villa. Der Beweis: An beiden Abenden bauten die »Großen« noch lange weiter, als die Kinder längst Feierabend gemacht hatten.
55 Helfer brauchte es, um das Projekt vorzubereiten, für die Verpflegung zu sorgen und vor allem – die größte Herausforderung – heute Nachmittag nach der Präsentation die Stadt wieder abzubauen und die 100 000 Legoteile wieder zu ordnen. Um 11 Uhr ist Familiengottesdienst, danach kann die Legostadt noch etwa bis 14 Uhr besichtigt werden.