Halbzeit: Andreas Fath kommt voran
Halbzeit auf dem Tennessee River: Der schwimmende Professor Andreas Fath hat am Samstag die erste Hälfte seines Schwimmmarathons im Tennessee River geschafft. Er kommt weiter bestens voran. Gestartet ist er am 27. Juli, mittlerweile hat Fath die Hälfte der 1049 Kilometer langen Strecke bewältigt und ist in der Nähe von Huntsville (Alabama) gelandet. Hoch erfreut ist der 52-Jährige, dass inzwischen auch Ehefrau Nicola und Sohn Leon eingetroffen sind und ihn zeitweise im Fluss begleiten.
Großes Medieninteresse
Mit seinem Team zieht der promovierte Chemiker und Professor an der Hochschule Furtwangen Wasserproben, die zur umfangreichen Analyse der vom Fluss transportierten Stoffe dienen werden. Ende August möchte er in Paducah (Kentucky) ankommen, wo der Tennessee River in den Ohio mündet. Durch sein »Schwimmen für die Wissenschaft« erntet der Chemiker inzwischen viel mediale Aufmerksamkeit in Übersee, auch von den großen Zeitungen und Networks.
Dies ist nicht die erste Aktion dieser Art, welche er durchführt: Im Sommer 2014 hatte Fath den Rhein in Rekordzeit durchschwommen, und einen umfangreichen Chemiecocktail von Schmerzmitteln bis zu Süßstoffen im Wasser nachgewiesen – in unterschiedlichen Konzentrationen von den Schweizer Alpen bis zur Nordsee.
Faths Botschaft: Jeder einzelne kann durch seinen Umgang mit Verpackungsmüll oder mit der richtigen Beseitigung von Medikamentenresten etwas zu der Reinhaltung der Gewässer beitragen. Darauf wies er auch bei seinem Vortrag im Tennessee Aquarium in Chattanooga (Tennessee) hin.
Viele Daten im Vergleich
Von den in den USA gewonnenen Analysedaten erhoffen sich Andreas Fath und seine Partner interessante Vergleiche zur Untersuchung des Rheins im Rahmen des Projekts »Rheines Wasser«. Entsprechend ist die Bandbreite des Untersuchungsprogramms genauso groß wie vor drei Jahren: Von Basisdaten wie Temperatur, Nitrat- und Phosphatgehalt über Medikamenten- und Hormonrückstände bis zur Verunreinigung mit Mikroplastik wird das Wasser untersucht. Die genaue Auswertung dieser Datensammlung wird erst einige Wochen nach Schwimmende im Spätherbst vorliegen.
Hohe Wassertemperatur
Mit einer Länge von 1049 Kilometern ist der Tennessee River etwas kürzer als der Rhein mit 1231 Kilometern, allerdings verlangt der Strom mit seiner deutlich geringeren Fließgeschwindigkeit dem Schwimmer einiges mehr ab. Gewitter, Wellengang und die im Vergleich zum Rhein hohen Wassertemperaturen zwischen 23 und 30 Grad Celsius – stellen Fath immer wieder vor kräftezehrende Herausforderungen. Zum Vergleich: Der Rhein hatte im Sommer 2014 an seinem Ursprung in der Schweiz lediglich 4 Grad und im Verlauf maximal 24 Grad Wassertemperatur.
Andreas Faths Tagesetappen können auch per Livetracker und GPS auf unten aufgelisteten Websites live am heimischen PC verfolgt werden.