Hans-Joachim Fuchtel und Saskia Esken wieder in Berlin
Aus dem Wahlkreis Calw haben es mit CDU-Abgeordnetem Hans-Joachim Fuchtel und Saskia Esken (SPD) zwei Politiker in den Bundestag nach Berlin geschafft. Beide berichten, wie sie den Wahlabend erlebt haben.
Die großen Volksparteien haben am Wahlabend zur Bundestagswahl herbe Verluste einstreichen müssen. Drittstärkste Partei wurde die AfD.
Aus dem Wahlkreis Calw, zu dem die Kreise Calw und Freudenstadt gehören und damit auch Bad Rippoldsau-Schapbach, dürfen sich allerdings zwei Abgeordnete freuen, die es erneut in den Bundestag geschafft haben:
Hans-Joachim Fuchtel gewann wie schon vor vier Jahren das Direktmandat und zieht mit 43,29 Prozent der Wählerstimmen im Wahlkreis in den Bundestag ein. »Die Union kann weiter regieren« – aber das ist auch schon der Minimalplan, über den sich der Staatssekretär und CDU-Abgeordnete für den Wahlkreis nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses freuen konnte. Seine Partei sackt auf rund 33 Prozent ab. Fuchtel beschreibt seine Gefühlslage als »gemischt«.
Verfolgt habe er den Wahlausgang in der Landesvertretung in Berlin. Zum starken Abschneiden der AfD sagt er: »Es ist ein Riesenwermutstropfen, dass wieder eine rechtsradikale Partei im Parlament vertreten ist.« Er habe ein besseres Ergebnis für seine Partei erwartet. Doch offensichtlich gebe es Sorgen und Fragen der Wähler, die nicht ausreichend aufgegriffen worden seien, so Fuchtel gegenüber dem Offenburger Tageblatt am Montag.
"Keine rot-rot-grüne Koalition"
Noch nichts sagen wollte Fuchtel zu möglichen Koalitionspartnern, freute sich jedoch darüber, »dass es keine rot-rot-grüne Koalition geben kann«. Besonders bedanken wollte er sich bei den Wählern in Bad Rippoldsau-Schapbach dafür, dass sie seinen persönlichen Einsatz für den Wahlkreis so stark gewürdigt hätten.
Für Saskia Esken war der Wahlabend in Althengstett-Ottenbronn (Landkreis Calw) lange eine Zitterpartie. Bei der ersten Prognose machte sich Enttäuschung breit. Esken hatte mit Platz 15 eigentlich einen guten Listenplatz. Doch nun landete die SPD mit rund 20,5 Prozent auf einem historischen Tief. Bis ungefähr 2.30 Uhr musste sie warten, ehe die Erlösung kam, dass sie erneut über die Landesliste – wie schon 2013 – in den Bundestag einziehen darf.
Im Wahlkreis 280 sind es bei den Erststimmen 16,87 Prozent, aber immerhin mehr als die AfD. Neben dem schlechten Abschneiden ihrer Partei war das Achneiden der AfD nämlich mit eine ein Grund für Esken, am Sonntagabend nicht zu feiern. »Die vielen Proteststimmen, die diese Partei erhalten hat, sind ein gewaltiger Schuss vor den Bug der etablierten Parteien.« Das Schlimmste sei allerdings für sie, dass der Erfolg der AfD der Demokratie und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt schade.
Dass die SPD in die Opposition geht, befürwortet sie. »Nicht, um sich zurückzuziehen und sich neu zu erfinden, sondern um rechten Tendenzen in der Bevölkerung und dem Parlament Paroli zu bieten.«