»Harmonie« Schapbach spielt Musik quer durch die Epochen
Lang anhaltender Applaus in der vollbesetzten Schapbacher Festhalle waren der Lohn für eine intensive Vorbereitung: Der Musikverein »Harmonie« Schapbach gab am Sonntag sein letztes Jahreskonzert unter Leitung von Georg Schnurr.
Zum Abschluss seiner 16-jährigen Tätigkeit als Dirigent des Musikvereins Schapbach boten Georg Schnurr und die 47 Musiker der »Harmonie« am Ostersonntag in der vollbesetzten Schapbacher Festhalle nochmals eine Glanzleistung. Die musikalische Reise des letzten gemeinsamen Konzerts führte unter dem Motto »Von Bayreuth bis Rammstein« durch die Musikgeschichte.
Eröffnet wurde das letzte gemeinsame Konzert mit »Des großen Kurfürsten Reitermarsch«, arrangiert von Siegfried Rundel. Dieser Kavalleriemarsch, der 1892 für Kaiser Wilhelm II entstand, wird oft beim »Großen Zapfenstreich« gespielt. Die Kapelle intonierte ihn mit mächtigem Klang.
Kraftvolles Spiel voller Esprit
Einen Einblick in die Schaffenskraft von Richard Wagner gab der Musikverein mit »Wagner on Stage« von James Hosay. Es wurden Auszüge aus den Opern »Tannhäuser«, »Götterdämmerung«, »Lohengrin« und »Die Meistersinger von Nürnberg« geboten. Die Besucher genossen dieses hervorragend gespielte Stück.
Auch Johannes Brahms’ »Ungarische Tänze Nr. 5 und 6« hatte Schnurr ins Programm genommen. Die Tänze, von der Kapelle sehr feurig inszeniert, sind auch heute noch weit über die Grenzen der klassischen Musik hinaus bekannt. Eine tragende Größe in der heutigen Blasmusik ist der Allgäuer Komponist Kurt Gäble. Seinen »Klang der Alpen«, aufgeteilt in die Abschnitte Impressionen, Traditionen und Visionen, trugen die Musiker sehr kraftvoll und voller Esprit dar und ernteten großen Beifall dafür.
Zweiter Teil mit Mozart, Grönemeyer und Rammstein
Der zweite Teil des Jahreskonzerts begann mit Melodien aus Wolfgang Wössners Musical »Mozart«. Dabei wechselten sich neue Melodien in einer großen Bandbreite mit klassischen Musicalsongs, Balladen und rockigen Liedern ab. Ebenfalls von Wössner arrangiert war das folgende Medley mit Hits von Herbert Grönemeyer: Mit »Männer«, »Mensch«, Flugzeuge im Bauch« und »Mambo« hatte er vier stilistisch kontrastreiche Titel verknüpft, für die die »Harmonie« stürmischen Beifall erntete.
Höhepunkt: Uraufführung der besonderen Art
Neu aufgelegt hatte der Dirigent »Pop Looks Beethoven« von Richard Newman. Bei diesem klassischen Meisterwerk mit Schlagzeug, E-Bass und einigen Soli im Mittelpunkt stellte die Kapelle erneut ihr Können unter Beweis.
Mit Spannung erwarteter Höhepunkt des Jahreskonzerts war zweifelsohne der Titel »Mutter«: Das Lied der Rockband »Rammstein« war eine Uraufführung der besonderen Art, die Schnurr selbst arrangiert hatte. Der schwierig zu spielende Titel mit kraftvollem Klang verlangte den Musikern alles ab. Kapelle und Dirigent muss dafür ein großes Kompliment ausgesprochen werden.
Mit Hildegard Knefs »Für mich soll’s rote Rosen regnen« und einer Gesangseinlage von Luisa Schnurr, die mit ihrer kraftvollen Stimme begeisterte, endete ein großartiges Jahreskonzert. Riesigen Beifall eines restlos begeisterten Publikums gab es als Lohn für die runde Vorstellung.