Das Jahreskonzert des Akkordeonorchesters Haslach fand am Samstagabend in der Stadthalle Haslach unter dem Titel »Querbeet durch den Frühling« statt. In einer voll besetzten Halle zeigte das Orchester, dass seine Musik keinesfalls angestaubt ist und auch mit modernen Stücken punkten kann.

Den Auftakt des Konzerts gestaltete das Ensemble »AkkordeonPur« unter der Leitung von Herbert Keller. Timo und Hubert Neumaier sowie Kornelia Rauber und Karl Armbruster spielten mit flotten Fingern auf ihren Instrumenten, während Karl-Heinz Brucker mit der Cajon und dem HitHat sowie einem Windchaim für die abwechslungsreiche Umrahmung sorgte. Nach dem »Intermezzo in Blue« lud ein Walzer sinnbildlich zum Tanzen ein. Und nach »House of the Rising Sun« wurde es mit der »Oberkrainer Polka« zünftig. 

Unter die Haut

Eine kurze Umbauphase später, begrüßte der Moderator des Abends, Tobias Rauber, den evangelischen Hochschulchor aus Freiburg. Der Kontakt kam zustande, da der Dirigent des Chors, Ferdinand Reutter, und der des Akkordeonorchesters Haslach, Patrick Stein, Studienkollegen in Freiburg sind. Die 65 jungen Leute stimmten als erstes ein Medley aus »Les Miserables« an, was durch junge kräftige Stimmen beeindruckte.

Die Sologesänge gingen dabei unter die Haut. In der Stadthalle hätte man eine Stecknadel fallen gehört, so beeindruckt und hingerissen waren die Zuhörer. Bei »My heart is filled with Thankfulness« mussten sich die wenigen jungen Männer des Chors mit ihrem Gesang behaupten und eine Pop-Ballade wurde mit »Photograph« von Ed Sheeran gekonnt dargeboten.

Nachdem das Hauptorchester mit etwa 30 Akkordeonspielern die Bühne besetzt hatte, gab es mit dem Chor zusammen einen mächtigen kraftvollen Einstieg mit dem Stück »O Fortuna« aus Carmina Burana. Das große musikalische Drama ließ die Stadthalle erbeben. 

Alles abverlangt

Nach dem Abgang des Chors gehörte die Bühne dem Gastgeber, dem Akkordeonorchester Haslach. Mit der »Peer-Gynt-Suite-1« wurde das bekannte Stück »Morgenstimmung« vorgetragen, es folgten schwere Töne mit »Ases Tod«, aus dem die Tragik gut herauszuhören war. »Anitras Tanz« zeugte von ungarischer Leichtigkeit. »In der Halle des Bergkönigs« wurde den spielenden Händen alles abverlangt, das Tempo nahm atemberaubende Fahrt auf und fand mit dem Einsatz von Pauken einen würdigen Abschluss. 

In der folgenden »Karl-May-Suite« tauchten Orchester und Publikum in den Wilden Westen ein. Old Shatterhand und Winnetou waren zum Greifen nahe.
Tabitha Eisenmann mit ihrer ausdrucksstarken Stimme begleitete das Akkordeonorchester im Medley von Elton John. Sie zog dabei die Halle in ihren Bann. Die Akteure zeigten mit dem gelungenen Zusammenspiel, dass die Begleitung mit einem Akkordeonorchester auch modern und rockig sein kann. Akkordeonmusik der besonderen Art zeigte sich im Abschlussstück »The Lord oft the Rings«. Hier war nochmals das ganze Können der Musiker gefragt, und den Instrumenten wurden Töne entlockt, die man einem Akkordeon kaum zutraut. Das Werk steigerte sich gewaltig und endete in einem mächtigen Finale. 

Wohltuende Leichtigkeit

Das begeisterte Publikum erklatschte sich eine Zugabe, die mit dem »Florentinermarsch« vom Akkordeonorchester erfüllt wurde. Die Leichtigkeit war wohltuend, während die Wiederholung des Opernstücks »O Fortuna« ein weiteres Mal für Beifallstürme sorgte.