Haslacher Jungstörche bekommen Ringe und Namen
Für die Storchenfreunde aus Haslach und Umgebung war Donnerstagabend ein besonderer Tag zum Feiern. Bei schönstem Wetter und mit Köstlichkeiten in flüssiger und gebackener Form waren die geladenen Gäste gespannt, wie es mit der Beringung der zwei Jungstörche auf Deutschlands höchstem Storchennest klappen wird.
Das Beringungsteam um Lisa Kopas, Norbert Hauer und Max Lorenz machte sich nach der Begrüßung gleich auf den Weg und bestieg den Kirchturm der katholischen Kirche St. Arbogast. Lisa Kopas stieg durch eine Luke direkt auf die Plattform nahe dem Nest, das sich in 61 Metern Höhe befindet. Die Interessierten am Seilerpark verfolgten das Geschehen gebannt.
Nummern ablesen
Einem Altstorch war die Aktion nicht geheuer, er verließ das Nest und drehte seine Runden über der Stadt. „Jedes Mal wieder spannend“, meinte Haslachs Storchenvater Alois Krafczyk zu der nicht ungefährlichen Aktion hoch über Alt-Hasle. Doch es ging alles gut und beide Jungstörche tragen nun jeweils einen Ring mit einer Nummer, die an die Vogelwarte Radolfzell weitergegeben wird.
Wird ein Storch irgendwo gesichtet und die Nummer kann abgelesen werden, gibt das Aufschluss, wo der Storch in welchem Jahr geschlüpft ist, erklärt Rudi Allgeier. „Von den drei Jungstörchen vom letzten Jahr ist leider nichts bekannt“, erklärte der Vogelexperte.
Früh wie noch nie
Jedenfalls hatten die Haslacher am Silvestertag 2022 kaum ihren Augen getraut, als ein Storch auf dem Kirchturm zu sehen war. So früh wie noch nie, was verrückt war, meinte Krafczyk. Inzwischen würden viele Störche in Frankreich oder Spanien überwintern, an einem Tag könne der Storch beachtliche 300 Kilometer zurücklegen, wurde bekannt.
Nachdem die mutigen Akteure an die Seilerbahn zurückkamen, gab es erst mal großen Applaus für die gelungene Beringung. Lisa Kopas war es anzumerken, dass sie diese Aufgabe mit Stolz erfüllt und es für sie eine ganz besondere Ehre ist, dies tun zu dürfen. Nach ihrer kurzen Ansprache wurde das Geheimnis um die Namen der Jungstörche und die der Storchenpaten gelüftet.
Alois Krafczyk beglückwünschte Hanns-Peter Richter und Kurt Jannek zum Amt der Storchenpaten 2023. Beide Storchenfreunde seien treue Teilnehmer des Storchentreffs. Während Hanns-Peter Richter, der dem Jungstorch den Namen „Hanns“ vergab, eine poetische Ader habe, habe Kurt Jannek eher ein fotografisches Auge. „Sein“ Storch bekam den Namen „Niklas“ in Anlehnung an seinen Enkel, der Störche auch schon genauso wie sein Großvater ins Herz geschlossen hätte.