Hausach

Hausach und Arbois stellen Freundschaft in den Mittelpunkt

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13. November 2018

(Bild 1/2) Die Freunde aus Hausach und Arbois stellen sich zum Gruppenbild am Place d›Hausach in Arbois. ©Claire Giboudeaux-Baumes

Gedenken an die beiden Weltkriege werden in Frankreich wesentlich leidenschaftlicher und mit mehr Pathos »gefeiert«. Dies erlebten 17 Hausacher am vergangenen Wochenende erneut. Die Partnerschaftsausschüsse planten zudem das Freundschaftsjahr 2019.

Von einem sehr erfüllten Wochenende kehrten Bürgermeister Wolfgang Hermann und weitere 16 Hausacher am Sonntag aus der Partnerstadt Arbois zurück. Dort standen die Feier zum Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren sowie die gemeinsame Sitzung der Partnerschaftsausschüsse im Mittelpunkt. Und wie immer bei einem Besuch bei den französischen Freunden waren auch Gastfreundschaft und Kulinarik Glanzlichter.

Dass die Gedenkfeiern an die beiden Weltkriege in Frankreich wesentlich leidenschaftlicher und pathetischer ausfallen, weiß jeder, der so eine Feier dort schon einmal erlebt hat. Hatten Odile Kennel und Helmut Neerfeld bei ihrer musikalischen Lesung aus Jacques Darras’ Thesengedicht »Endlich raus aus dem Wald« im Hausacher Rathaus gerade mal rund 15 Zuhörer, war der Gerichtssaal im Arbois am Samstag rappelvoll – und das vermutlich nicht nur deshalb, weil Jacques Darras selbst angereist war. Der war allerdings »eine Wucht an Wortgewalt und Schlagfertigkeit«, erzählte die Partnerschaftsausschussvorsitzende Angela Menke. 

Bewegende Feier

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Die Gedenkfeier vor dem »Monument aux Morts« in Arbois am Sonntag bezeichnete Kulturamtsleiter Hartmut Märtin in einer Pressemitteilung als »sehr eindrücklich und bewegend«. Bürgermeister Wolfgang Hermann legte zusammen mit seinem Amtskollegen Bernard Amiens ein Blumenarrangement nieder. Zuvor hatten Mitglieder der Jugendfeuerwehr die »Flamme der Erinnerung« am Ehrenmal abgestellt, die eigens aus Paris vom Denkmal des unbekannten Soldaten unter dem Triumphbogen überbracht wurde. 

»Wie die Franzosen die Kinder und Jugendlichen in ihre Gedenkfeier mit einbinden, hat mich beeindruckt«, sagte Angela Menke. Alle Namen der Gefallen und Vermissten beider Weltkriege aus Arbois und Umgebung wurden von Schülern vorgelesen. Sie fand laut Märtin bei der Feier die richtigen Worte, »stolz darauf zu sein, hier stehen zu dürfen und der gemeinsamen Vergangenheit zu gedenken, welche die Basis für die Freundschaft der beiden Völker ist.« 
Beim anschließenden Essen im Festsaal hätten sich »die Tische gebogen«, und Helmut Neerfeld sei über seinen Schatten gesprungen und habe den Ausklang mit heiterer Musik begleitet. 

Feier 45 Jahre Freundschaft in Arbois

Bei der gemeinsamen Sitzung der Partnerschaftsausschüsse am Samstag wurden für Mai eine Sternfahrt zur Picasso-Ausstellung in Riehen geplant. Die Hausacher nehmen am Bijou-Fest am ersten Septembersonntag in Arbois teil, die Freunde aus Arbois kommen zu »Huse jazzt« am 30. März, helfen mit beim Hausacher Afrika-Fest am 29. Juni und kommen zum Barstreet-Festival vom 23. bis 25. August. Der 45. Jahrestag der Partnerschaft wird am 12./13. Oktober in Arbois gefeiert. 

Stichwort

11. November in Frankreich

Schon im Februar 1919 wurde vom französischen Parlament ein Gesetz beschlossen, das jede französische Kommune verpflichtete, vor Schule, Kirche oder Rathaus ein Denkmal aufzustellen, auf dem die Namen der Gefallenen des Ortes verzeichnet waren. Jedes Jahr versammeln sich am 11. November um 11 Uhr die Mitglieder der Gemeinden um das Denkmal und ehren die Toten. 
Zum Abschluss gibt es meist ein Glas Wein als Zeichen einer Gemeinschaft, die auch über politische Gräben hinweg besteht. Ein Zusammenstehen, das sich als Erinnerungsgemeinschaft an den Großen Krieg versteht, der für all französischen Familien immer noch der Ort ist, wo der Großvater oder Urgroßvater sich opferte, um Frankreich zu schützen. In Deutschland hat sich diese Tradition nie aufgebaut und verfestigt. Angesichts der Niederlage wurde die Erinnerung an den Krieg entweder zur Manifestation von unbedingter Friedenssehnsucht umgemünzt  oder zur Einübung von Rachegedanken gegen den äußeren Gegner oder den inneren Feind, der vorgeblich die Niederlage verschuldet hatte (Dolchstoßlegende).        Hartmut Märtin
 

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