Hausacher Narrensteg wird für rund 200000 Euro saniert
„Der Narrensteg hat eine Geschichte und viele Hausacher hängen dran“ so leitete Bürgermeister Wolfgang Herrmann in der Gemeinderatssitzung am Montagabend in der Stadthalle das Thema „Sanierung des Narrenstegs“ ein.
Die Option abreißen würde 80 000 Euro verschlingen, und das wäre nicht die Lösung, meinte er. Neu machen und ein Dach darüber, da kämen Kosten von 700 000 Euro bis zu einer Million zusammen, also sei auch das keine Alternative.
Voraussichtlich 20 Jahre Ruhe
Bliebe entweder eine notdürftige Reparatur für 20 000 Euro, die aber höchstens zwei bis drei Jahre die große Sanierung hinausschieben würde – oder die große Sanierung für 200 000 Euro, das würde den Austausch der Holzteile inklusive der Joche und die Beschichtung der Stahlteile beinhalten. Dann wäre voraussichtlich wieder 20 Jahre Ruhe, meinte der Rathauschef.
In der anschließenden Diskussion waren sehr unterschiedliche Meinungen zu hören. Elisabeth Zürn (SPD) unterstrich den sicheren Weg vom Hegerfeld ins Städtle, der Steg werde stark benutzt und sollte erhalten bleiben.
„Nur Flickerei“
Für Frank Schmider (CDU) ist die Brücke ebenfalls erhaltenswert, in der kleinen Reparatur sehe er nur eine Flickerei. Da die Holzpreise derzeit nicht kalkulierbar seien, schlug er vor, Holz aus dem Stadtwald zu holen und einzubauen.
Bernhard Kohmann (SPD) sagte: „Mit der großen Sanierung kann ich nicht mitgehen. Die Brücke muss alle 20 Jahre komplett saniert werden“. Ins gleiche Horn blies auch Frank Breig (CDU). Beide sprachen den Belag an, der bei Nässe rutschig und glatt sei und im Winter schlecht zu räumen.
Kohmann forderte gar: „Ich will kein Salz mehr dort sehen“. Letztendlich fiel der Beschluss bei drei Gegenstimmen, sodass die große Sanierung für 200 000 Euro kommen wird.
Narrensteg
Die Brücke war jahrhundertelang die einzige direkte Verbindung zwischen Hausach und dem Einbachtal. Nach Fertigstellung der neuen Straßenbrücke, 80 Meter westlich, wurde sie 1979 zur Rad- und Gehwegbrücke umgebaut. Die Fertigstellung erfolgte zum großen Narrentreffen, das im Januar des gleichen Jahrs in Hausach stattfand. Die Erstbenutzer der neuen Brücke waren damals die Narren. Deshalb wird sie im Volksmund Narrensteg genannt.