Wolfach

Helmut Dolds Dixieland-Band begeistert auf dem Schlosshof

Andreas Buchta
Lesezeit 3 Minuten
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19. August 2017

Inmitten der Holzskulpturen und unter der großen Linde begeisterte die Diexieland-Band von Helmut Dold ein großes Publikum. ©Andreas Buchta

Eine Sternstunde für den Schlosshof, ja fast schon ein Gesamtkunstwerk: Der mit den kunstvollen Stelen von Julius Nagel bestückte und mit vielen Zuhörern besetzte Platz, dazu unter dem Lindenbaum die Dixieland-Band von Helmut Dold (»Hämme«) mit ihrem außerordentlichen Sound.
 

Der Förderverein »Alter Bahnhof und Schlosshalle« hatte dieses Benefizkonzert zugunsten seiner Förderkasse veranstaltet. Gesponsert wurde es von Gustl Geiger zu seinem 75. Geburtstag. Im Laufe des Abends wurden es immer mehr Zuschauer. Man hatte alle Sitzgelegenheiten, die aufzutreiben waren, aufgestellt – und dennoch mussten etliche Zuhörer mit einem Stehplatz vorlieb nehmen. Das drückte jedoch  keinesfalls auf die Stimmung, juckte es bei den von der Band vorgelegten Rhythmen ohnehin so manchen in den Füßen.

Sprücheklopfer

Die Band, die der »Hämme aus Kuhbach« mitgebracht hatte, war vom Feinsten. Da war einmal Helmut Dold selbst, ein unbeschreiblicher Trompeter, schwungvoller Sänger und phantasiereicher Sprücheklopfer, der es sich nicht verkneifen konnte, immer mal wieder das eine oder andere Witzchen aus seinem inzwischen dritten badischen Witzbüchle einzustreuen. Dann der Klarinettist und Saxophonist Ernst Klos aus Südbaden, der mit seinen Soli, vor allem bei Sidney Bechet, glänzte. Der Dritte war der Gitarrist und Banjospieler Berthold Klein aus Freiburg, der mit seinem rhythmischen und stringent melodischen Spiel immer wieder begeisterte. Und schließlich, eher unauffällig und doch brillant, der Bassist Jimmy Wettach aus Luzern.

Mit einem uralten Jazzstück von 1918 begannen die Vier ihr Konzert und glänzten gleich mit den jazzüblichen Soli der Einzelinstrumente, jedes mit viel Swing und überzeugendem musikalischem Können. Dann kam, fast hatte man ihn erwartet, John Legends Jazzstandard »All of me«, der, vom »Hämme« hinreißend gesungen, fast unmerklich in »Liebe mich, immer und ewiglich« überging.

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»Auf nach New Orleans!«  gab Hämme die Devise aus und entführte die Zuhörer mit Blind Lemon Jeffersons »Corinna Blues« in die swinging 20er-Jahre der Mississippi-Stadt, deren musikalische Atmosphäre die Vier zündend trafen. Und dem unsterblichen Fats Waller wurden sie mit »I’m gracy by my baby« und »When you smile« mehr als gerecht.

Weiter ging es nach Paris, wohin es in den 30er-Jahren den Ausnahmeklarinettisten Sidney Bechet verschlagen hatte – von ihm spielte die Band sein wohl romantischstes Stück, »Egyptian Fantasie«, wo Ernst Klos ein wundervolles, fast an Bechet heranreichendes Klarinettensolo so richtig zum Dahinschmelzen vorlegte – und dafür riesigen Applaus erntete. Bei den Jazzschlagern im Berlin der 30er landeten die Vier schließlich und schmetterten hinreißend Gassenhauer wie »Ich steh mit Ruth gut« und »Bei mir bist du schön«, in die »Hämme« tolle Trompetensoli einbaute.

»Bassin Street Blues« 

»Jetzt kommen wir zu unserem erfolgreichsten Stück«,  verkündete Dold und sang zusammen mit dem Klarinettisten in unglaublichem Tempo »Tante Paula liegt im Bett und isst Tomaten«. Und dann kam er, der Blues-Klassiker, auf den die Zuschauer wohl den ganzen Abend gewartet hatten: Jack Teagardens »Basin Street Blues«, den einst Louis Armstrong so unvergesslich gesungen und gespielt hatte. Mit Claude Luters »Creole Jazz«, bei dem der Klarinettist, leise unterlegt von der Trompete, noch einmal so richtig aus sich herausging und dem ausgelassenen »Lass mich dein Badewasser schlürfen« der Comedian Harmonists ging das Konzert unter riesigem Applaus zu Ende. 

Natürlich waren noch Zugaben fällig, wovon eine zündender als die andere war: »Icecream« und der »Bye Bye Blues«.

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