Holzernte ist in Oberwolfacher Gemeindewald weit überm Plan
Der Oberwolfacher Gemeindewald war am Dienstag Thema im Gemeinderat. Silke Lanninger lobte dabei die aktive Arbeit der Waldbesitzer.
Silke Lanninger vom Amt für Waldwirtschaft und Revierförster Markus Schätzle erstatten dem Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag Bericht über den Zustand des Gemeindewalds und den Vollzug des Holzeinschlags für 2019 und 2020. Drei Kalamitäten belasteten den Wald nun schon im dritten Jahr in Folge, berichtete Silke Lanninger: Trockenheit, Sturmschäden und der Borkenkäfer.
Bei letzterem rechne sie mit einer vierten Generation noch in diesem Jahr. Zu alledem kämen noch die durch die Corona-Krise bedingten Schwierigkeiten auf dem Holzmarkt. „Wir müssen zusehen, dass wir das geschädigte Holz aus dem Wald ins Nasslager kriegen“, erklärte Revierförster Markus Schätzle. Dabei sei es aber unsicher, wie viel davon dieses Jahr noch zu verkaufen sei. Douglasien seien gut nachgefragt, allerdings verfüge der Gemeindewald da nur über ein kleines Sortiment.
3420 statt 900 Festmeter
Das Hauptsortiment Fichte und Tanne werde aber noch zurückgehalten. Einen kleinen Bestand mit etwa 60 Altbuchen könne man noch in Wert setzen. Aktuell seien im Gemeindewald 3420 Festmeter Holz aufgearbeitet, der Plan habe jedoch lediglich 900 Festmeter vorgesehen. Nasslager seien die einzige Möglichkeit, das Holz zu lagern.
Bei mehr als 1000 Bäumen seien Wertästungen durchgeführt worden sowie allgemeine Kulturpflege. In 2020 noch anstehende Arbeiten seien die Auerwildpflegeflächen (Erstpflege), die Jungbestandspflegearbeiten bis Ende Oktober sowie der Rest der Holzernte von 1600 Festmeter. Im Übrigen gebe es attraktive Förderrichtlinien des Landes. „Wir sollten umgehend in dieses Förderprogramm einsteigen“, riet Schätzle.
Silke Lanninger referierte das Betriebsergebnis für den Gemeindewald für das Jahr 2019. Demnach wurden mit 6089 Festmetern 1089 über Plan eingeschlagen. Die Einnahmen betrugen bei damals noch guten Holzpreisen mit 504.609 Euro 127.509 Euro mehr als geplant. Das Kassenergebnis für die Gemeinde lag mit 167 Prozent deutlich über dem Plan. Dazu kamen noch 95.000 Euro Einnahmen von der Badenova für Ausgleichsflächen.
„Leidlich guter Zustand“
Allerdings müssen Abschreibungen und Verrechnungsleistungen noch verbucht werden. Den vergleichsweise „leidlich guten Zustand“ des Oberwolfacher Waldes führte Lanninger auf besonders aktive Waldbesitzer und die hohe soziale Kontrolle untereinander zurück. Sie empfahl zur Vorbeugung gegen Kalamitäten Mischbestände und bedankte sich bei Bürgermeister Matthias Bauernfeind für die gute Unterstützung der Waldbewirtschaftung durch die Gemeinde.