Impuls für den Dialog vor Ort
Der Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit Haslach und der evangelische Kirchengemeinderat trafen sich am Donnerstag zu einer gemeinsamen Sitzung im Gemeindehaus St. Sebastian. Zentrales Thema war die Zusammenarbeit beider christlicher Kirchen vor Ort.
Nur in einer Frage war man sich zu Beginn der Sitzung uneins: Wann war die letzte gemeinsame Sitzung dieser Art? Nach unterschiedlichen Erinnerungen einigte man sich schließlich auf »mindestens vor zehn Jahren«. Damit sich ein so langer Zeitraum nicht mehr wiederhole, legte man den Termin für die nächste gemeinsame Sitzung auf Juli kommenden Jahres fest. Als Hauptthema möchte man dann über Gemeinsamkeiten für die Zukunft diskutieren und wählt dazu als Motto »Mut machende Aufbrüche«.
Das Treffen startete mit einem Frage- und Antwortspiel in Arbeitsgruppen zu Lebens- und Glaubensfragen. Angelika Spitzmüller stellte danach Strukturen und Zuständigkeiten in der Seelsorgeeinheit vor, erläuterte Arbeit der Gemeindeteams und Aufgaben des Stiftungsrats. Gleiches tat Pfarrer Christian Meyer für die evangelische Kirchengemeinde. Ältestenkreis, Gemeindeversammlung und Pfarramt sind hier das Gerüst der Gemeinderabeit vor Ort.
Auch über Statistiken der beiden Kirchen wurde diskutiert. Bei der Pfarrei St. Arbogast lag der durchschnittliche Kirchenbesuch im vergangenen Jahr bei 10,8 Prozent aller Mitglieder, gegenüber 7,7 Prozent im Dekanat. Die Zahl der Katholiken ging von 11 702 im Jahr 2012 zurück auf 11 259 im Jahre 2017. Pfarrer Helmut Steidel beobachtet, dass insbesondere im letzten halben Jahr diese Zahl nochmals sinke.
In der evangelischen Kirche stellt Pfarrer Christian Meyer eine Taufmüdigkeit fest. Ebenso gebe es den Trend, dass evangelische Männer mit hohem Einkommen in Haslach aus der Kirche austreten. Die Gemeinde hat augenblicklich 1985 Gläubige, 2017 waren es noch 2046.
Stärkere Vernetzung
Die Seelsorgeeinheit plant am 17. November eine ganztägige »Zukunftswerkstatt«. Die evangelische Kirchengemeinde hat Ähnliches vor zwei Jahren durchgeführt. Für die Vertreter der Seelsorgeeinheit war es deshalb wichtig zu hören, welche Erfahrungen damals gemacht wurden und welche Konsequenzen daraus folgten. Pfarrer Christian Meyer sieht eine stärkere Vernetzung in der Gesellschaft als ein zentrales Ergebnis. Weiter konnten mehrere ehrenamtliche Helfer gewonnen werden.
Auch Anregungen zum Kindergottesdienst, zu interreligiöse Treffen und Erweiterung des Angebots für Familien sind zwischenzeitlich verwirklicht. Wichtig sei aber, dass bei einer Zukunftswerkstatt breitgefächert Teilnehmer aus allen Schichten der Bevölkerung zu Wort kommen, rät Meyer.
Tenor war zudem, die Ökumene vor Ort und den Dialog zu pflegen, auch wenn in der Amtskirche hier keinerlei Bewegung zu entdecken sei.