Investor plant nach Spielhalle auch Sportsbar und Büros
Zwölf Spielautomaten im Erdgeschoss soll die im ehemaligen Möbelhaus Vivell geplante Spielhalle umfassen. Für das restliche Gebäude plant Investor Florian Dölker eine Sportsbar sowie vermietete Firmenbüros.
Der Weg für eine neue Spielhalle in Wolfach ist frei: Der Technische Ausschuss stimmte am Mittwoch dem Antrag zur Nutzungsänderung des früheren Möbelhauses Vivell zu. Im Gespräch mit dem Offenburger Tageblatt stellte Investor Florian Dölker nach der Sitzung noch weitere Pläne für das Gebäude in Aussicht – darunter eine Sportsbar und Büroräume.
Keine Spielhalle über die gesamten drei Stockwerke
Die Gerüchteküche brodelte offenbar in den vergangenen Tagen. Sachbearbeiterin Martina Hanke trat Spekulationen, dass über alle drei Stockwerke des ehemaligen Möbelhauses eine Spielhalle eingerichtet werden soll, gleich zu Beginn entgegen: »Die Angst möchte ich gleich nehmen: dem ist nicht so.« Beantragt – und später bei einer Gegenstimme von Hubert Kessler auch mehrheitlich bewilligt – war das Aufstellen von zwölf Glücksspielautomaten im Erdgeschoss.
Parkplätze sind schon ausreichend vorhanden
Vorgeschrieben wären für einen Betrieb dieser Größe acht Parkplätze, tatsächlich gehören zum Gebäude im Außenbereich aber sogar elf – drei mehr als nötig. Der Eingang in die Spielhalle soll nach den Plänen nicht über den bisherigen Haupteingang erfolgen, sondern rechts davon durch den bisherigen Aufenthaltsraum. »Es ist keine Spielhalle im richtig großen Sinn über drei Etagen«, sagte Hanke. Falls eine größere Nutzung geplant sei, müsse dafür wieder ein separater Antrag gestellt werden.
»Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit« sollen aufgestellt werden, erläuterte ein Vertreter der Firma Hami Automatenaufstellungs GmbH aus Denzlingen, nachdem ihm Bürgermeister Thomas Geppert das Wort erteilt hatte. »Normale Unterhaltungsgeräte« wie man sie kenne.
Bürgermeister begrüßt Ende des Leerstands
»Ich finde die Entwicklung begrüßenswert«, erklärte Geppert. In der Innenstadt habe man im Gremium einen ähnlichen Antrag skeptisch gesehen. »Da vorne ist das für die Entwicklung kein Schaden«, sagte Geppert mit Blick auf das Schmelzegrün. Selbst wenn der Ausschuss sein Einvernehmen nicht geben wollte sei baurechtlich gegen den Antrag nichts zu sagen. »Ich bin froh, dass das Gebäude wieder einer Nutzung zugeführt wird.«
Georg Schmieder (FWV) begrüßte das Ende des Leerstands ebenfalls. »Aus moralischen Gründen können wir nicht entscheiden. Ich kann einem Erwachsenen nicht vorschreiben, ob er rein darf.« Fraktionskollege Hubert Kessler kündigte mit Bedenken wegen der Konsequenzen für Menschen, die an Spielsucht leiden, sein Nein an. »Natürlich wäre mir ein riesengroßes Blumengeschäft lieber, aber darüber haben wir nicht zu entscheiden«, sagte Carsten Boser (Grüne).
Weitere Pläne
Den Antrag auf Nutzungsänderung hatte die Hami Automatenaufstellungs GmbH aus Denzlingen gestellt – tatsächlicher Investor, der mit dem Ehepaar Talmon-L’Armée den Kauf aushandelt, wird der Wolfacher Florian Dölker sein.
Mehr als die beantragten zwölf Automaten in einer Spielhalle seien ab 2017 aufgrund des neuen Glücksspielgesetzes ohnehin nicht mehr zulässig, sagte er. Die Spielhalle im ehemaligen Möbelhaus solle also nicht wachsen. »Für den ersten Stock ist eine Sportsbar in Planung«, sagte Dölker. Angedacht seien dort Spielmöglichkeiten wie Billardtische und Konsolen sowie drei in Gaststätten zulässige Spielautomaten. Außerdem sollen im Gebäude Büroräume an Firmen vermietet werden.