Jagdgenossenschaft Reichenbach-Ost diskutiert Wildschäden
Zwar gab es für die Jagdgenossenschaft aus Reichenbach-Ost im vergangenen Jahr »nichts Weltbewegendes«, wie der Vorsitzende Frank Werstein in der Hauptversammlung am Mittwoch im Gasthaus »Schwanen« feststellte, aber die aktuelle Wildschadenssituation treibe alle um.
Er dankte der Forstbetriebsgenossenschaft (FBG) Reichenbach für die Unterstützung und die Vorführung des »Wiesenengels« zur Beseitigung von Wildschweinschäden. Allerdings bekannte der FBG-Maschinenobmann Helmut Aberle zu diesem Thema, »noch nie so eine Klatsche bekommen zu haben«. »Es hat nicht funktioniert«, stellte er fest. Das Thema zog dann eine längere Diskussion nach sich. Nach wie vor sei man aber an einer gemeinsamen Lösung interessiert, so der Tenor.
Wie schon in der Reichenbacher Ortschaftsratssitzung im März stellten sich die Jäger einer Neuverpachtung vor. Man freue sich über eine wunderschöne Jagd und außerdem auf Partnerschaften, denn zusammen könne man wirkungsvoller sein, sagte Helge von Gilsa. Der Erwartungsdruck sei hoch.
»Wo bleibt die Vernunft und die Verhältnismäßigkeit«
Deutliche Worte fand Ortsvorsteher Gottfried Bühler zur Wiederansiedelung des Wolfs und der Wildschweinplage. »Wo bleibt die Vernunft und die Verhältnismäßigkeit«, hat er Sorgen, dass sowohl wegen dem Wolf als auch wegen der Wildschweine die Landwirte ihre Weidebetriebe aufgeben könnten. Die Kulturlandschaft verändere sich damit negativ. Er hofft, »dass die Politik wegen der Besiedelungsdichte zur Einsicht kommt«. Außerdem bat er darum, »die Wildschweine mit allen Mitteln zu bejagen«.
Konstantin von Teuffel, der Leiter der Forstlichen Versuchsanstalt von Freiburg und Hornberger Jäger, referierte über die Afrikanische Schweinepest. Seine Befürchtungen sind »immense Schäden und wirtschaftliche Folgen«, wenn die Viruserkrankung erst in Deutschland ankommt«.
Und sie rücke bedrohlich näher, bemerkte Kreisjägermeister Hans-Jürgen Schneider, der in Hornberg zur Jagd geht. Man dürfe sich bei der Bekämpfung von Wildschweinen aber keinen Illusionen hingeben. Oft seien es nur Zufallsergebnisse. »Sofort ans Telefon gehen«, appellieren die Jäger an die Grundstückseigentümer, wenn diese Wildschweine sichten.
Überraschung parat
Frank Werstein wünscht sich, »dass alle an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten«. Außerdem hatte er eine Überraschung parat. Denn zum ersten Mal vergab die Jagdgenossenschaft Reichenbach-Ost einen Preis: Hans Wöhrle vom Zuckerbauernhof im Schwanenbach erlegte im vergangenen Jahr zehn und in diesem zwei Wildschweine. Er habe das Problem bisher gut gemeistert und erhielt unter dem Applaus der Anwesenden ein nützliches Jagdutensil. Diskutiert wurden ferner Schäden durch Rehwild und den Dachs. Die Schäden von Letzterem seien zwar nicht so sichtbar, doch der Dachs sei auf der ganzen Fläche aktiv.