Wer bisher einen Platz in einer Beruflichen Schule wollte, gab seine Anmeldeunterlagen am besten gleich in mehreren Schulen ab – um keine Chance zu verpassen. Meist wurden die Plätze dann erst während der Sommerferien vergeben, und wer auf einem Nachrückerplatz landete, musste manchmal bis zum Schulanfang bangen, ob er nun einen Platz an seiner Wunschschule bekommt oder nicht.
Damit soll nun Schluss sein:  Mit dem neuen Online-Verfahren im Regierungsbezirk Freiburg können sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zentral bewerben und müssen sich nicht bei mehreren Schulen parallel registrieren, informiert das Regierungspräsidium Freiburg in einer Pressemitteilung. Das Verfahren sei in einem Pilotprojekt bereits im Raum Freiburg/Emmendingen/Lörrach gestestet worden und wird nun in »etwas verfeinerter Form« auf den gesamten Regierungsbezirk übertragen, sagte gestern Mathias Henrich von der Pressestelle des Regierungspräsidiums auf Anfrage.

Ein schriftlicher Antrag

Die Schüler können bequem von zu Hause aus ihre Schulwünsche eingeben und müssen nur an einer einzigen Schule einen schriftlichen Antrag abgeben. Außerdem wissen die Jugendlichen und ihre Familien durch dieses Verfahren frühzeitig, an welcher Schule sie einen Platz bekommen – und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um den Wunschplatz handelt, sei erfahrungsgemäß sehr hoch.
»Die Schüler sollten unbedingt mehrere Wünsche angeben und die Rangfolge der Wünsche allein auf Grund ihrer Neigungen wählen«, empfiehlt das Regierungspräsidium. Dies erhöhe die Chance auf den gewünschten Schulplatz. Dort, wo das Verfahren bereits angewandt wurde, habe sich gezeigt, dass 80 Prozent aller Schülerinnen und Schüler den von ihnen gewünschten Platz auch erhielten. Weitere elf Prozent konnten an der Schule ihres Zweitwunsches durchstarten.

Mehr Transparenz

Auch das Nachrückverfahren wurde dank des zentralen Anmeldeverfahrens so frühzeitig durchgeführt, dass schon vor Beginn der Sommerferien nahezu alle Bewerber einen Platz erhalten hatten. Darin sieht auch Uwe Arnold von der Schulleitung der Beruflichen Schule Hausach einen entscheidenden Vorteil – außerdem schaffe dieses Verfahren für alle Beteiligten mehr Transparenz. 

Frühere Gewissheit

Am letzten Montag vor den Sommerferien, am 28. Juli, wird bereits ein Treffen aller angemeldeten Schüler an jeder Schule anberaumt: »Wer da unentschuldigt fehlt, hat seinen Platz verwirkt«, so Arnold. So könne man nun wesentlich früher den »Nachrückern« einen Platz zuteilen – die mussten bisher oft bis zum Schulbeginn bangen. »Das war ein ziemlich schlimmer Zustand«, so Arnold.
Auch die Schulen können nun sicherer planen, mit wie vielen Schülern sie nach den Sommerferien tatsächlich zu rechnen haben.