Jose Schloss zieht mit Atelier ins Hornberger ZIG
Der Hornberger Jose Schloss richtete sich einen Raum zum Arbeiten und für Treffen mit Kunstfreunden ein. Drucke und weitere Arbeit bringen 500 Euro fürs „Bärenkind“.
Jose Manuel Schloss, der junge Artist/Designer aus Hornberg, hat nicht nur seine beiden Drucke verkauft, deren Erlös dem Bärenkind zugutekommt, er hat nun auch sein neues Atelier im ZIG bezogen. Die Drucke gingen übrigens nach Hessen an ehemalige Kinzigtäler, die über die Zeitung von der Aktion erfahren haben. 400 Euro gehen somit an das Bärenkind, und von einem weiteren Privatauftrag gibt es noch einmal 100 Euro obendrauf.
Schon seit Jahresanfang kümmert sich der junge Künstler um die Ausgestaltung der insgesamt 66 Quadratmeter im ZIG, weil er „unbedingt einen Raum zum Arbeiten brauchte“. Irgendwann werde das Kinderzimmer daheim halt zu klein. Außerdem werde das ganze Drumherum zusehends professioneller, freut er sich, dass es ihm möglich ist, die Miete durch seine Auftragsarbeiten zu finanzieren.
Aus Hobby wurde „Business“
Aus dem anfänglichen Hobby oder „dem Malen zum Zeitvertreib“ wurde längst „ein Business“. Der Kontakt mit den Menschen, natürlich mit Freunden und auch Kaufinteressierten ist Jose Manuel Schloss sehr wichtig. Doch es muss nicht gleich etwas gekauft werden, sondern er lädt alle Interessierten ein, sich nach vorheriger Anmeldung per E-Mail an jose-manuel.schloss@web.de bei ihm umzuschauen.
Vor allen Dingen möchte er, dass man einfach miteinander ins Gespräch kommt. Eben wie in einer kleinen „Privatgalerie“, wo sich ein buntes Publikum unverbindlich treffen kann. Seit fünf Jahren studiert der 25-Jährige Produktdesign in Kassel. Wegen Corona laufen die Semester derzeit digital. Daher entschied er sich „relativ spontan“, zurück nach Hornberg zu ziehen.
Nun steht neben Auftragsarbeiten seine Abschlussarbeit an, die sich um Möbeldesign drehen wird. Thema ist dabei die Konsum- und Wegwerfgesellschaft. So kreiert der künftige Diplom-Produktdesigner derzeit ein Möbelsystem für Existenzgründer mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und Qualität.
Notwendige Ordnung
In den stilvollen in Schwarz und Weiß eingerichteten Räumen, die er nach und nach um weitere Möbelstücke ergänzen will, fällt im Übrigen eine große Ordnung auf. „Diese brauche ich, um mich auf meine Arbeiten konzentrieren zu können“, sagt er.
Vielleicht ziehe es ihn irgendwann einmal nach Berlin oder Holland. Bei Letzterem gefällt ihm nicht nur das Flair, sondern dass es mehr Wertschätzung für ästhetische Dinge gebe. „Ich fühle mich einfach heimelig dort“. Jetzt widmet er sich neben der Arbeit allerdings erst einmal der weiteren Gestaltung seiner Hornberger Räume, wo es auch eine größere Fläche gibt, auf denen er Ausstellungen und Events planen kann – irgendwann für die Zeit nach Corona.