Jungstorch »Julius-Rudi« hat sogar zwei Taufpaten
Der einzig beringte und in der Pflegestation von Martin Kury Mitte August in die Freiheit entlassene Haslacher Jungstorch mit dem Doppelnamen »Julius-Rudi« hat seit Dienstag beim gut besuchten Treffen der Haslacher Storchenfreunde auch Taufpaten. Julius Schaeffer und Rudi Allgaier wurden per Urkunde als Taufpaten bestätigt.
Storchenvater Alois Krafczyk bescheinigte beiden Paten großartigen Einsatz. So habe Julius Schaeffer mit seinen Beobachtungen dazu beigetragen, dass der vom Kirchendach abgestürzte Jungstorch in die Pflegestation überführt werden konnte. Rudi Allgaier setze sich mit großem Engagement für die Artenvielfalt ein und dabei liege sein Hauptaugenmerk auf den Störchen, die seit fünf Jahren wieder Haslach bereicherten.
Walter Bührer überreichte dem Duo ihre Urkunden, verbunden mit einem Gutschein für den Dokumentarfilm von Stefan Hättich »Haslach und die Störche«. Hier verriet Krafczyk zwar noch keinen Termin für die Premiere im Haslacher Kino, aber bereits so viel, dass dieser Film ein wertvolles Dokument Haslacher Stadtgeschichte sei.
Gottfried Nauwerck, seit rund 60 Jahren für die Vogelwarte in Radolfzell im Ehrenamt tätig, hatte an diesem Abend einige Informationen bereit, so auch die, dass der männliche Haslacher Storch aus Holzhausen stamme, der weibliche dagegen aus Renchen. Neu war auch, dass die Storchendame ein Jahr älter ist als ihr Partner.
Laut Wolfgang Schäfle, der im Kreis Konstanz die Störche betreut, sind fast überall die Störche abgezogen, was auch für das Kinzigtal Franz Trautwein bestätigte. Hier ist auch in diesem Jahr das Haslacher Storchenpaar eine der wenigen Ausnahmen.
Wolfgang Schäfle wird in Haslach einen Vortrag zum Thema »Mein Leben mit dem Storch«. Dies solle noch in diesem Jahr, spätestens im zeitigen Frühjahr 2019 erfolgen.
Bekanntgegeben wurde auch, dass es im kommenden Jahr wieder eine »Kulturfahrt« der Storchen- und Hansjakobfreunde geben werde, erstmals dann in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Hansjakob-Gesellschaft. Als Ziel komme das nördliche Elsass und die Pfalz in Betracht, dort auch die Storchenstation in Bornheim.
Nach einer Diskussion über das Beringen von Jungstörchen, wo Gottfried Nauwerck betonte, dass dies unerlässlich für die Erforschung von Reiserouten und Aufenthaltsorte der Störche sei, nahm »Storchen«-Wirt Karlheinz Walter diesen Treff zum Anlass, um sich bei den Storchenfreunden für ihre Treue zum »Storchen« zu bedanken. Er verband damit den Wunsch, die Storchenfreunde mögen auch dem neuen Pächter die Treue halten, zumal der Hausname »Storchen« bleibe.
So scheint der letzte Storchentreff in diesem Jahr unter neuen Pächtern im Dezember im »Storchen« schon festzustehen und dann werde ein spannendes und an Aktivitäten reiches Jahr abgeschlossen.