Kalender der Welschensteinacher Landfrauen
»Im Nachhinein muss man sagen: Es war schon gewaltig«, beschreibt die Schriftführerin Christl Weber das Kalenderprojekt, das die Welschensteinacher Landfrauen innerhalb der vergangenen Monate verwirklicht haben. »Die Idee dazu kam eigentlich von außen«, verrät sie. In einem Workshop des Landfrauenverbands Anfang 2015 sei vorgeschlagen worden, ein Fotoshooting zu veranstalten, um den Verein zu beleben. »Der Gedanke ist mir den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf gegangen«, verrät Weber, und so habe sie den Welschensteinacher Landfrauen in einer außerordentlichen Sitzung von der Idee erzählt, einen Kalender zu machen.
»Besonders gefreut hat mich, dass unsere Vorsitzende Martha Haas sofort dabei war und auch bei den Shootings mitgemacht hat, so lang sie es konnte«, erzählt sie weiter. Wie berichtet, musste Martha Haas die Leitung des Vereins im April aus gesundheitlichen Gründen an Veronika Moog abgeben. Christl Weber verhehlt nicht, dass es auch skeptische Stimmen unter den Landfrauen gab – fast alle entschlossen sich letztlich aber dazu, bei dem Projekt mitzumachen.
Auf der Suche nach einem Fotografen habe jemand die Welschensteinacherin Sonja Kleiner vorgeschlagen. »Sie hat sofort zugesagt«, schildert Weber. »Aber ich glaube, wenn sie gewusst hätte, was auf sie zukommt, hätte sie es vielleicht nicht gemacht.« Zwischen Mai 2015 und Mai 2016 haben sich die Landfrauen zu 14 Fotoshootings an unterschiedlichsten Plätzen getroffen
Nicht immer einfach.
»Pro Termin haben wir drei bis vier Stunden Zeit investiert«, so Weber. Es sei zwar nicht immer einfach gewesen, die Termine zu koordinieren, doch »es war immer sehr schön und lustig«. Zwischen 1000 und 1500 Bildern gab es zu sichten, zu sortieren und zu bearbeiten. »Es war natürlich ein großer Aufwand, aber es war toll«, bilanziert Sonja Kleiner. Vor allem habe ihr gefallen, wie sich das Ganze entwickelt habe – erst hätten sich die Frauen noch schwer getan, aber nach und nach sei es zum Selbstläufer geworden.
Im Nachhinein sei es ein Glücksfall gewesen, dass eine Frau fotografiert habe, ist Weber überzeugt. Denn sonst hätte vielleicht die eine oder andere eher Hemmungen gehabt. Gleich das erste Fotoshooting sei am aufwendigsten gewesen. Das Motiv: Zwei Landfrauen sitzen in einem Schaumbad mitten auf einer Wiese. Zu diesem Zweck wurden eigens eine Wanne und ein alter Holzofen auf eine abgelegene Wiese unweit des Kambacher Ecks transportiert. Der Eigentümer hatte für die Landfrauen sogar noch ein großes Herz aus der Wiese gemäht. Die entstandenen Bilder, die auf der Mai-Seite des Kalenders zu sehen sind, spiegeln dessen Motto ideal wider: »Frauen vom Land – Lebensfreude pur.«
Flexibilität nötig
Christl Weber ist stolz, dass die Frauen mit Feuereifer dabei waren. Oft sei Flexibilität gefragt gewesen. »Den Schneetermin haben sie ganz allein auf die Beine gestellt, weil ich keine Zeit hatte.« Auch das Shooting im Steinacher Bad ist ihr noch gut in Erinnerung. Da sich die Frauen nicht inmitten von hunderten Schwimmbadbesuchern ablichten lassen wollten, trafen sie sich bereits am frühen Morgen. »Das war eine kalte Angelegenheit.«
Die Bildauswahl haben die Landfrauen Sonja Kleiner überlassen – »sonst wären wir nie fertig geworden«, glaubt Weber. Entstanden ist ein Kalender, der die Landfrauen in unterschiedlichsten Situationen zeigt: im Schnee, bei der Apfelblüte, auf dem Stoppelfeld, aber auch ganz gemütlich vor dem Kamin. Die Bilder machen Spaß beim Anschauen und – ganz nebenbei – zeigen sie auch noch die malerische Landschaft von Welschensteinach, sodass alle Beteiligten sehr stolz auf das Werk sind, das es nun zu kaufen gibt (siehe Info-Box).
Verkauf auf drei Märkten
Den Kalender der Welschensteinacher Landfrauen gibt es bei folgenden Gelegenheiten zum Preis von 15 Euro zu kaufen:
◼ Dienstag, 25. Oktober, ab 16 Uhr »Geistermarkt« rund ums alte Rathaus in Welschensteinach
◼ Samstag, 12. November, ab 9 Uhr Bauernmarkt bei der Georg-Schöner-Schule Steinach
◼ Dienstag, 6. Dezember, ab 16 Uhr »Nikolausmarkt« rund ums alte Rathaus in Welschensteinach.
Ein Teil des Erlöses aus dem Kalenderverkauf geht an die Krebshilfe in Freiburg.