»Karidion Brass« erntet in Wolfach viel Applaus
Wolfachs Blauer Salon war am Dienstag voll besetzt, als das Blechbläserquintett »Karidion Brass« in der Heimatstadt des Hornisten Mathias Stelzer ein weihnachtliches Konzert gab.
Das Ensemble »Karidion Brass« trat am Dienstag im Blauen Salon bereits zum dritten Mal in Wolfach auf. In der aktuellen Besetzung war es allerdings eine Premiere. Tubist Robert Nelkenstock, Posaunist Vincent Warratz, Hornist Mathias Stelzer und die Trompeter László Kunkli und Tobias Krieger begeisterten sowohl mit der Intonation der meist eigens für Blechbläser arrangierten Stücke als auch mit dem meist überaus harmonischen Zusammenspiel.
Das beachtliche Können der Fünf zeigte sich schon beim ersten Stück, dem Rondeau aus der »Sinfonie de Fanfares« von Jean Joseph Mouret: Ein majestätischer Klang begeisterte vom ersten Ton an. Die Positionierung der Trompeter zu beiden Seiten des Ensembles tat ein Übriges, um das klangliche Wechselspiel zwischen den Instrumenten sich wundervoll entfalten zu lassen.
Faszinierendes Duett
Ein faszinierendes Duett, unterlegt vom satten Klang von Posaune, Horn und Tuba, erklang beim Allegro im »Konzert für Blockflöte Nr. 2 in D-Dur« von John Baston. Im Adagio korrespondierten die Trompeten auf hörenswerte Weise mit dem Horn.
Etwas problematisch wurde das Spiel bei einem Choral aus der Kantate »Herz und Mund und Tat und Leben« von Johann Sebastian Bach. Das barocke musikalische Kleinod klang in dieser Instrumentierung so gar nicht »Bach-gemäß«, obwohl die Musiker ihre Sache recht gut machten. Sehr passend wiederum klang die Besetzung in Georg Friedrich Händels »Wassermusik«. Bereits die Ouvertüre ließ mit ausdrucksstarker und genauer Spielweise aufhorchen.
Als rundum gelungen stellte sich »Elsas Brautzug zum Münster« aus Richard Wagners Oper »Lohengrin« dar. Diese melodische Musik in eher getragenem Tempo kam den Musikern hörbar entgegen: Sie trafen den charakteristischen »Wagner-Klang« genau. Auch Anton Bruckners Choral »Os Justi«, eine komplexe Komposition, die an das Können der Musiker einige Ansprüche stellte, meisterten die Fünf spielend.
Vergnügt begann der zweite, der lockere Teil des Konzerts mit Johnny Marks’ »Rudolph, the red nosed Reindeer«, das die Bläser temporeich und ziemlich schräg inszenierten. Mit »Hark! The Herald Angels sing« brachten sie endgültig weihnachtliche Atmosphäre in den Blauen Salon. Bei »O du fröhliche« wurde das Publikum mit seinem Gesang ins Konzert einbezogen. Mit John Frederick Coots’ »Santa Claus is coming to Town« und drei »Cristmas Crackers« von John Iveson endete das Konzert.
Mit zwei Zugaben bedankten sich die fünf Musiker für den ausdauernden Applaus: »Vom Himmel hoch« zusammen mit den Zuhörern und Leonard Bernsteins »The Joy of Christmas«.