Kinderlachen als Erfolgs-Beleg für Wolfachs Stadtranderholung
Halbzeit an der Freizeitanlage Biesle: Die erste von zwei Wochen Stadtranderholung unter neuer Regie ist vorbei. Die Hängepartie der vergangenen Monate machte sich bei den Anmeldungen bemerkbar. TuS-Chefbetreuer Manuel Riedel ist dennoch zufrieden mit der Premiere.
Es wuselt am Biesle wie eh und je: Die Ganztagsbetreuung – in diesem Jahr erstmals gemeinsam von Turn- und Sportverein (TuS) Kinzigtal und Arbeiterwohlfahrt-Ortsverein (Awo) Wolfach auf die Beine gestellt – hat Halbzeit. Das Zwischenfazit der Organisatoren fällt positiv aus, auch wenn mit 42 Kindern 14 Anmeldungen weniger eingingen als im Vorjahr.
Hängepartie wirkt sich aus
»Ich vermute, dass es einfach relativ kurzfristig war«, sagte Melanie Wick am Freitagnachmittag mit Blick auf die Anmeldezahlen. Zehn Jahre leitete sie die Betreuung der Stadtranderholung. Wegen der langen Ungewissheit, ob es die Ferienbetreuung in diesem Jahr überhaupt gibt, hätten einige Eltern die Urlaubsplanung angepasst. »Von vielen habe ich aber auch gehört, dass sie gottfroh waren, dass die Betreuung doch kam.«
Manuel Riedel, der nun im Team mit Petra Fränzen für den TuS die Leitung vor Ort übernommen hat, freut sich über den Verlauf der ersten Woche. Fürs erste Jahr seien organisatorisch maximal 48 Kinder möglich gewesen, erklärte er am Freitag – 42 Anmeldungen seien also gut. 22 Helfer hat der TuS für die zweiwöchige Betreuung zusammengetrommelt, alle opfern bereitwillig Urlaub und Freizeit. »Die Mitarbeiter haben wirklich Bock«, betonte Riedel. Im Vorfeld habe er eine Art Stundenplan erstellt, wer wann dran ist und welche Aufgabe übernimmt. »Das funktioniert reibungslos bisher.« Im Schnitt seien neun Helfer pro Tag im Einsatz.
Kinder haben freie Wahl
Jeden Tag gebe es ein anderes Kreativ-, Bastel- und Spielangebot. Für jeden Bereich überlegen sich die Betreuer etwas für die Kinder. In der Kreativwerkstatt etwa habe man sich dem Thema Holz angenommen und unter anderem eine Torwand gebaut. Tischfußball, Klassiker wie »Räuber und Gendarme« oder ein Tischtennis-Rundlauf stehen beim Spielangebot hoch im Kurs. Und wenn ein Kind keins der drei Angebote nutzen möchte, »dann ist das auch okay«. Dann finde sich am Biesle auch eine andere Beschäftigung, um zu spielen und sich auszutoben.
Eigentlich sei fast alles wie immer. »Den Kindern macht’s auf jeden Fall Spaß. Nur dass halt andere Leute hier oben sind.« Der tägliche Ablauf sei tatsächlich sogar leichter, als er es sich vorgestellt habe. »Wenn man einen klaren Plan hat und den verfolgt, dann funktioniert das auch.«
Betreuung 2020 noch offen
»Nach all dem Hickhack war’s jetzt schön, dass es so komplikationslos weitergegangen ist«, betonte Awo-Chef Manfred Maurer – auch wenn es »deutlich weniger« Kinder seien. »Da fehlen natürlich auch Einnahmen. Das Positive, was überwiegt, ist aber, dass es jetzt weitergeht.« Und, geht es 2020 im Sommer weiter? »Ich könnte mir schon vorstellen, dass man das so weitermacht«, sagte Maurer. Riedel blieb noch bewusst zurückhaltend: Ziel sei, dass es weitergehe – deshalb bringe sich der TuS ein. Beschlossen sei für die Zukunft aber noch nichts: »Jetzt machen wir erst mal die zwei Wochen zu Ende.« Danach werte man die Erfahrungen aus. Erfolg hat das neue Team jetzt schon. Riedel: »Letztlich ist es jedes Mal, wenn ein Kind lächelt, ein positives Feedback – und das gibt’s oft genug.«
Spende der Glückauf-Clara-Stiftung
Emil Schmid überreichte am Freitag im Namen der Glückauf-Clara-Stiftung eine Spende über 2000 Euro an den TuS Kinzigtal. Die Jugendarbeit des Vereins sei wertvoll. »Das war ganz selbstverständlich, dass wir das auch unterstützen.«