Kinzigtal
klio eterna produziert täglich 300 000 Schreibgeräte
Margarete Dieterle
02. Juli 2003
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Mit Ausnahme der Federn, die dazu gekauft werden, stellt der Wolfacher Familienbetrieb klio eterna alle Einzelteile, die zu einem Kugelschreiber gehören, auch die Minen und Minenspitzen, selbst her. Täglich werden rund drei Millionen Einzelteile oder 300 000 Schreibgeräte produziert.
Wolfach. Die Firma, direkter Nachbar der Dorotheenhütte am Spitzrank, hat sich unter der Leitung des im Juni 2000 verstorbenen Firmenchefs Wilhelm Höhner bescheiden im Hintergrund gehalten, was die Öffentlichkeitsarbeit betrifft. Dabei muss sich der Betrieb, der Kugelschreiber in alle Welt exportiert, bei Leibe nicht verstecken. 100 feste Mitarbeiter und rund 150 Heimarbeiter sind bei klio eterna in Lohn und Brot. Die Maschinen in der Spritzgießerei laufen in drei Schichten rund um die Uhr.
klio eterna ist aus der 1900 in Hennef an der Sieg gegründeten Büromöbelfabrik Klio hervorgegangen. In Hennef waren bereits Füllfederhalter von hoher Qualität produziert worden. 1956 wurde die klio eterna GmbH als rechtlich und wirtschaftlich selbstständige Firma gegründet. Ziel war die Fortführung des Schreibgerätezweigs durch Wilhelm Höhner, der den Firmensitz 1957/58 nach Wolfach verlegte.
Der stetige Aufbau- und Ausbau der Kunststoffverarbeitung zur Produktion eigener Kugelschreiberkomponenten wurde in Wolfach konsequent vorangetrieben. 1983 wurde der genaue Mehrfarbensiebdruck auf Kugelschreiber eingeführt.
Die Entwicklung eigenständiger klio-Produkte unter Berücksichtigung des Baukastenprinzips ist auch heute noch ein Qualitätsmerkmal von klio eterna. Kontinuierlich wurde am Standort Wolfach die Automatisierung in Fertigung und Montage optimiert. 1986 entstand die eigene Minenmontage und seit 1992 fertigt klio eterna auch eigene Minenspitzen. Vor zwei Jahren wurde die Minenproduktion aus Platzgründen in das Gewerbegebiet »Schmelzegrün« ausgelagert.
Die digitale Welt hat vor allem in der Druckvorstufe Einzug gehalten. Da täglich rund drei Millionen Einzelteile produziert werden und klio eterna über eine breite Farbpalette verfügt, zu der auch Ice- und Transparentfarben gehören, ist eine unendlich große Zahl an Kombinationen möglich. Der Kunde kann sich sein Wunschgerät sogar auf der Hompage (www.klio.com) zusammenstellen.
Für die Produktion werden täglich in der Spritzgießerei an modernsten Automaten zwei Tonnen Kunststoff verarbeitet. In Wolfach stehen außerdem vollautomatische Montagemaschinen. Personalintensiv sind die Bereiche Siebdruck und Tampondruck. Kleinere Aufträge und Sonderaufträge werden zur Montage an rund 150 Heimarbeiter vergeben. Klio-Schreibgeräte werden in Heimarbeit auch in Werkstätten der »Lebenshilfe« montiert. Der bislang größte Auftrag ging in die USA, wo ein Kunde neun Millionen Stück eines Kugelschreibers geordert hatte.
US-Tochter in St. Louis
In den USA, in St. Louis, wurde 1998 eine Tochterfirma gegründet, in der mit zehn Mitarbeitern Kugelschreiber für den amerikanischen Markt montiert, bedruckt und vertrieben werden.
Die Werbeartikel-Kugelschreiber von klio eterna, die vom Zwölf-Cent-Artikel bis zum Vier-Euro-Gerät reichen, werden über den Werbemittelhandel vertrieben. 65 Prozent der Produktion gehen in das europäische Ausland.
Hans Michael Höhner, jüngster Sohn von Wilhelm Höhner, ist 1986 nach dem Studium als Geschäftsführer in die Firma eingetreten. Er leitet als geschäftsführender Gesellschafter die Firma.