Kommunen zahlen mehr Geld an den Tierschutzverein
Laut Gesetz sei ein aufgefundenes Tier, ein sogenanntes „Verwahrtier“ eine „Fundsache“, und damit sei die Gemeinde als Fundbehörde zuständig für das „Entgegennehmen und Verwahren“, stieg Bürgermeister Wolfgang Hermann in der Gemeinderatssitzung am Montag in der Hausacher Stadthalle in den Tagesordnungspunkt „Neuer Fundtierkostenpauschalvertrag mit dem Tierschutzverein Kinzigtal“ ein.
Bekanntlich hatte der Tierschutzverein diesen Vertrag, der seit Januar 2014 in Kraft ist, zum Ende des Jahres 2020 gekündigt, weil die Kosten für die Fundtieraufnahme nicht mehr gedeckt werden können. Man brauche dafür von den zwölf Mitgliedsgemeinden zwischen Hausach und Oberharmersbach jährlich statt bisher 70 Cent künftig 1,10 Euro pro Einwohner.
Muster des Deutschen Tierschutzbunds
Die Stadt Hausach hatte mit dem Tierschutzverein Kinzigtal als Verhandler für die Mitgliedskommunen fungiert, die nun alle über gleichlautende Verträge abstimmen. Der neue Vertrag orientiere sich stark am Muster des Deutschen Tierschutzbunds. Dieser und der Landestierschutzbund Baden-Württemberg empfehlen sogar eine Pauschale von 1,30 Euro pro Einwohner.
Man habe sich auf die 1,10 Euro pro Einwohner einigen können, für die Stadt Hausach bedeutet das statt bisher 4060 Euro jetzt 6380 Euro Kosten im Jahr. Die Steigerung von mehr als 50 Prozent sei notwendig, sie falle nur deshalb so hoch aus, „weil es bisher so günstig war“, erläuterte Wolfgang Hermann. Man habe die Räumlichkeiten des Tierschutzvereins überprüft, das Tierheim werde vorbildlich geführt – und wenn sich die Stadtverwaltung selbst um die Fundtiere kümmern müsste, wäre das weitaus teurer. Der Gemeinderat stimmte dem neuen Fundtierkostenpauschalvertrag einstimmig zu.