Kontroverse Diskussionen prägen die Wild-Tier-Konferenz
Lebhafte Diskussionen, spannende Gespräche und interessierte Teilnehmer prägten die Wild-Tier-Konferenz am Wochenende im Kurhaus in Freudenstadt. Bernd Nonnenmacher, Leiter des Alternativen Wolf- und Bärenparks in Bad Rippoldsau-Schapbach, zieht im OT-Gespräch Bilanz.
Ein lebhafter Austausch stand drei Tage im Mittelpunkt der Wild-Tier-Konferenz am Wochenende in Freudenstadt, die die Stiftung für Bären in Kooperation mit dem Tierpark Dählhölzi in Bern und unter der Schirmherrschaft der Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund auf die Beine gestellt hatte. Bernd Nonnenmacher, Leiter des Alternativen Wolf- und Bärenparks in Bad Rippoldsau-Schapbach, zeigte sich überrascht von der Resonanz und freute sich über die interessierten Teilnehmer, wie er auf OT-Nachfrage verrät.
Nach mehreren Vorträgen, Diskussionen und Erfahrungsberichten, die am Freitagabend sowie am Samstag ausgetauscht wurden, ging es am Sonntag auch in den Bärenpark ins Obere Wolftal. Dort zeigte Michael Witter mit seinen Hunden des Herdenschutz-Ausbildungs-Zentrums Suhl, wie Herdenschutzhunde agieren. »Das war beeindruckend«, schildert Nonnenmacher. In einem aufgestellten Schafszaun »hatten sie sofort angefangen zu arbeiten«, beschreibt der Parkleiter. Bei Bärin Jutta habe es auf jeden Fall geholfen.
Herdenschutz durch Hunde
Ein Fazit der Konferenz lautet so auch, dass der Herdenschutz durch Hunde etabliert werden müsse. »Dabei gilt es verstärkt, die Nutztierhalter zu schulen«, wie es die Stiftung für Bären zusammenfassend formuliert.
Auch Themen wie Handaufzuchten, Wiederansiedlung von Beutegreifern, die Schaffung einer länderübergreifenden Gesetzeslage und die Aufklärung der Bevölkerung wurden im Rahmen der Konferenz behandelt. Man sei laut der Stiftung auch zu dem Fazit gekommen, dass die Öffentlichkeit regelmäßig über den aktuellen Stand der Entwicklung und den richtigen Umgang mit Wildtieren informiert werden sollte: »rationale wie irrationale Sorgen müssen ernst genommen und individuell behandelt werden.«
Frei von emotionaler Diskussion
Das betont auch Nonnenmacher: Objektiv und kritisch müsse das Thema angegangen werden – frei von der sehr emotionalen Diskussion. »Das nützt weder dem Wolf noch dem Nutztierhalter. Die Aufgabe sei nun mit den Menschen zu arbeiten, sie abzuholen – mit dem Ziel Lösungen zu finden, »mit denen alle Leben können.« »Dahingehend werden die beiden Einrichtungen der Stiftung für Bären verstärkt den Fokus darauf legen, sich zu Kompetenzzentren zu entwickeln«, so die Stiftung.
Info: Den Alternativen Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach gibt es nun seit acht Jahren – gestern feierte die gemeinnützige Einrichtung den 500 000. Besucher.