Konzept für die Zukunft der Kirche vorgestellt
Ein Ausblick mit einer ersten Diskussion über das Projekt »Kirchenentwicklung 2030« und ein Zwischenbericht zur Visitation im November 2016 standen im Mittelpunkt der jüngsten Pfarrgemeinderatssitzung der Seelsorgeeinheit Haslach.
Das Gesamtprojekt »Kirchenentwicklung 2030« wurde im vergangenen Jahr von Erzbischof Stephan Burger auf den Weg gebracht. Dieses Diskussionspapier besteht aus dem Projekt »Pastoral 2030« und dem Projekt »Verwaltung 2030«. Katja Witt berichtete jetzt über die erste Diskussionsrunde im Dekanats- und Diözesanrat.
Die Zahl der Kirchengemeinden werde laut Arbeitspapier von derzeit 224 Kirchengemeinden in der Diözese Freiburg auf etwa 40 reduziert, aus 1057 Pfarreien dann 40. Die Seelsorgeeinheit Haslach werde folglich ebenfalls umgewandelt.
Wo danach der Mittelpunkt liegen wird sei augenblicklich völlig ungewiss, so Katja Witt.
Es erscheine auch möglich, dass fast das gesamte Kinzigtal eine einzige Kirchengemeinde werde. In jeder neuen Pfarrei wird dann auch ein »Pastorales Zentrum« eingerichtet. Verwaltungstechnisch soll ein hauptamtlicher Geschäftsführer die Aufgaben übernehmen. Die Leitung der künftigen Pfarrei könne nicht mit der Leitung bisheriger Pfarreien verglichen werden, beschreibt das Arbeitspapier zudem. Daher sei mehr auf Kooperation und Delegation aufgebaut. »Was vor Ort geht, soll vor Ort gemacht werden«, ist Zielmaßgabe.
»Viele Chancen«
»Das Papier bietet viele Chancen, aber es bleiben noch viele Fragen offen. Alle sind gefordert, dass es mit unserer Kirche weitergeht«, bekräftigte Katja Witt. Die Neuordnung der Kirchengemeinden führe auch zu einer Neuordnung der Dekanate im Ortenaukreis. Aus den vier Dekanaten werde eine Einheit.
Der Pfarrgemeinderat werde sich in einer der nächsten Sitzung intensiv mit dem Arbeitspapier auseinandersetzen, war Tenor der Runde. Katja Witt sieht den Endtermin für die Raumplanung problematisch in Verbindung mit den im nächsten Jahr anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen. Die Raumplanung soll bis Ende 2020 in Kraft treten, die Wahlen sind am 22. März 2020.
Für Katja Witt stellt sich die Frage, ob es sinnvoll sei zu wählen, wenn man bis dahin noch nicht wisse, wie es weitergeht.
Für Pfarrgemeinderatsvorsitzender Bruno Prinzbach ist es wichtig zu erkennen, was sich positiv auf die Menschen auswirke und was geändert werden müsse, beispielsweise beim Zölibat oder der Frage zur Wiederverheiratung geschiedener Christen.
Weiteres Thema waren die ersten Ergebnisse der »Zunkunftswerkstatt«. Hieraus entstanden zwei Arbeitsgruppen. Angelika Spitzmüller berichtete über die Arbeit der Arbeitsgruppe »Neugestaltung der Gottesdienste«. Ein erstes Treffen war zwischenzeitlich.
Claudia Rieger vom Arbeitskreis »Jugendarbeit«, hat mit allen in der Jugendarbeit innerhalb der Seelsorgeeinheit aktiven Gruppen Gespräche geführt. Drei Treffen aller Jugendleiter mit dem Jugendreferenten der Diözese sind für dieses Jahr fest geplant.
Beispielhaft sieht Dekanatsreferentin Ruth Scholz in Haslach die Betreuung Trauernder. Die Ökumene mit der Evangelischen Kirchengemeinde funktioniere weiterhin sehr gut. Bei der Zusammenarbeit mit der Kinzigtal-Moschee bestehe allerdings Defizit. Seitdem aus der Türkei vor rund 1,5 Jahren Störfeuer kam, habe der Kontakt merklich nachgelassen, hieß es.
Ruth Scholz lobte die durchweg gute Arbeit in den Gemeindeteams in den einzelnen Pfarreien. Sichtlich zufrieden schien letztlich die Dekanatsreferentin mit dem seit der Visitation geleistete Arbeit zu sein. Wegen Personalwechsel bleibt das Pfarrbüro in Steinach bis 4. Mai geschlossen.
Steinachs Pfarrbüro zu?
Die Nutzung des Steinacher Pfarrbüros sei ohnedies gering bestätigte Katja Witt, die bisher das Büro betreute. Pfarrer Helmut Steidel schlug vor, darüber zu diskutieren, das Steinacher Pfarrbüro grundsätzlich zu schließen. Dem stimmte der Pfarrgemeinderat bei drei Enthaltungen zu.
Einige Bekanntgaben aus dem Stiftungsrat folgten zum Schluss der Sitzung. Als weitere Messnerin für Haslach wurde Helga Millinger aus Steinach angestellt. Die Arbeiten zur Sanierung des Kirchenschiffs in Steinach laufen in Kürze an. Die Kosten für diese Sanierung liegen bei 25 000 Euro.