Konzert des Jugendsinfonieorchesters Offenburg voller Spielfreude

Das Jugendsinfonieorchester aus Offenburg unter der Leitung von Rolf Schilli hat in der Haslacher Stadthalle ein großes Publikum begeistert. ©Andreas Buchta
Mit mehr als 350 Zuhörern voll besetzt war die Haslacher Stadthalle am Samstag beim Konzert des Jugendsinfonieorchesters Offenburg. Unter der Leitung von Rolf Schilli spielten die 59 jungen Musiker Werke von Bedrich Smetana, Carl Stamitz und Ludwig van Beethoven.
Das Zusammenspiel des gesamten Orchesters war eindrucksvoll und von bewundernswerter Ausgeglichenheit – die akribische Handschrift Schillis war jederzeit präsent, nicht zuletzt in der ausgezeichneten Modulation des Spiels.
Smetanas "Die Moldau"
Das Konzert begann mit Smetanas „Die Moldau“, dem zweiten Teil seiner sinfonischen Dichtung „Mein Vaterland“. In dieser 1874 entstandenen Programmmusik zeichnete der tschechische Komponist musikalisch den Lauf des Flusses Moldau nach – mit eindrücklichen musikalischen Mitteln. Von dem munteren Ursprung über das Donnergetöse der Pauken bei den Stromschnellen, dem Fortissimo einer wilden Jagd und der Folklore der am Fluss lebenden Menschen beschrieben die Musiker ungemein anschaulich den Flusslauf, bis das Stück im Mündungsdelta ruhig ausklang. Alles in allem eine eindrucksvolle Aufführung dieser sehr bekannten Komposition.
Der nächste Programmpunkt widmete sich einem weniger bekannten Komponisten, dem Violinisten Carl Philipp Stamitz, bei dem sich selbst Größen wie Wolfgang Amadeus Mozart einst musikalische Anregungen geholt haben sollen. Von Stamitz spielte das Orchester die dreisätzige, ursprünglich für Violine und Viola komponierte „Sinfonia concertante in D-Dur“.
Gelungene Überraschung
Bei diesem Stück wartete das Orchester mit einer gelungenen Überraschung auf: Die beiden jungen Geiger Tobias Thoma und Benjamin Fünfgeld beeindruckten mit ihrem bewundernswerten solistischen Auftritt. Nach dem munteren Allegro moderato verliehen die Musiker dem wunderbar getragenen Satz Romanza einen romantischen Schliff, während beim Rondo die schwungvolle tänzerische Attitüde gut herausgearbeitet wurde. Minutenlanger Beifall, nicht zuletzt für die beiden Solisten, war ihr verdienter Lohn.
Nach der Pause stand ein gewaltiges Werk auf dem Programm: Die vier Sätze von Ludwig van Beethovens „Sinfonie Nr. 1 in C-Dur op. 21“. Schon im ersten Satz begeisterte das Orchester mit der opulenten Einleitung, die dann einfühlsam in das schlichtere Allegro con brio überging. Der zweite, sehr melodische Satz strahlte eine himmlische Ruhe und Gelassenheit aus, während beim Menuetto mit viel Kraft das Tänzerische betont wurde.
Minutenlanger Beifall
Zum zweifellosen Höhepunkt der Sinfonie wurde der vierte Satz, der so fantastisch sanft begann und sich dann mit Kraft nach und nach zu großer Dramatik steigerte. Der minutenlange Beifall des begeisterten Publikums zwang die Musiker schon fast zu ihrer Zugabe von Vangelis’ „1492: Conquest of Paradise“.