Kordula Kovac (CDU) fordert Sperrung von B33-Zufahrten

Kordula Kovac forderte das Regierungspräsidium dazu auf, die Zufahrten auf die B 33 in Haslach und insbesondere die Ausfahrten von den Einkaufsmärkten unter die Lupe zu nehmen und eventuell zu sperren. ©Maria Benz
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac hat sich in einem Schreiben an Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer gewandt. Sie regt an, Nebenstraßen und private Ausfahrten auf die B 33 in der Ortsdurchfahrt Haslach zu sperren. Dadurch soll der Verkehrsfluss beschleunigt werden.
Ungläubiges Lachen und Kopfschütteln – das waren die Reaktionen auf einen Brief der CDU-Bundestagsabgeordneten Kordula Kovac an Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, den Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler in der Gemeinderatssitzung am Montag vorlas.
Um den Verkehrsfluss auf der B 33 in der Ortsdurchfahrt Haslach zu verbessern, schlägt die Politikerin vor, »bis zur Realisierung einer Haslacher Umfahrung die innerörtliche Zufahrt der einen oder anderen Straße auf die B33 zu sperren und den entsprechenden Verkehr über die rückwärtigen Straßen zu leiten. Bei den ungewöhnlich zahlreichen Zufahrten auf die B33 in Haslach dürften zumindest auch die Ausfahrten von zwei Einkaufsmärkten in eine Prüfung einbezogen werden«, heißt es in dem Schreiben.
»Gravierende Vorschläge, die eigentlich ungeheuerlich sind«
Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler sprach von einem Vorstoß, »der mich unangenehm überrascht hat« und erinnerte daran, dass die Stadt Haslach 2013 auf eigene Kosten ein Fachbüro damit beauftragt hatte, zu untersuchen, wie der Verkehrsfluss verbessert werden könne. Eine zweite Stufe der Studie sei durch das Land finanziert worden allerdings mit ernüchterndem Ergebnis. Kovacs Forderungen seien »gravierende Vorschläge, die eigentlich ungeheuerlich sind«. Die Gemeinderäte sahen dies ähnlich. »Für uns ist das überhaupt nicht akzeptabel«, sagte Karla Mahne (CDU) und forderte Kovac auf: »Halten Sie sich an das, wovon Sie Ahnung haben – ich denke da an die Kirschessigfliege.«
Wolfgang Schmid (Grüne) erinnerte daran, dass nicht nur die B 33 das Problem ist, sondern auch über die B 294 viel Verkehr hinzu komme. Es fehle ein ganzheitliches Konzept seitens des Regierungspräsidiums (RP). »Wenn man Abfahrten sperrt, schafft man sofort neue Betroffenheiten, denn die Menge an Verkehrsteilnehmern reduziert sich nicht«, betonte er. Das einzige was seiner Ansicht nach kurzfristig helfen könne, sei eine bessere Koordinierung der Ampeln.
»Es muss doch jedem klar sein, dass das ein Schuss in den Ofen ist.«
Andreas Isenmann (CDU) gab jedoch zu bedenken, dass dies bereits untersucht worden sei und es geometrisch nicht möglich sei, in Haslach eine »grüne Welle« hinzubekommen. Für Kovac hatte er klare Worte übrig: »Ich würde von jedem Abgeordneten eine gewisse Grundkompetenz voraussetzen. Es muss doch jedem klar sein – gerade wenn man Ortskenntnis besitzt – dass das ein Schuss in den Ofen ist.«
Auch die Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins Mechthild Bender hatte sich in einem Schreiben zu dem Thema geäußert. Dort heißt es unter anderem: »Der Schaden bei einer Schließung der B33 Zufahrten (. . .) wäre, das liegt für jeden wirtschaftlich denkenden Menschen auf der Hand, ein Knockout für einen wichtigen Teil der zentralen Versorgungsfunktion, die Haslach als Teil des Mittelzentrums innehat.«
Winkler erinnerte an eine Zusage des RP, in Sachen Verkehrsoptimierug zu tun was möglich sei und schlug vor, dort noch einmal nachzuhaken. »Sie sollen dezidiert berichten, was aus dem Gutachten gemacht wurde«, forderte er und die Räte stimmten einhellig zu. Martin Schaeffer (Grüne) bat ihn, in diesem Punkt entsprechend Druck zu machen. Isenmann ergänzte: »Es wäre gut, wenn wir grundsätzlich informiert sind, wenn Optimierungsschritte unternommen werden.« So habe er den Eindruck, dass die Situation seit ein, zwei Wochen schlechter geworden ist – wären die Räte informiert, könnten sie dem RP zeitnah Rückmeldung geben, ob die Maßnahmen auch fruchten.