Krippenplätze sind in Wolfach weiter begehrt
Die Platz-Kapazitäten von Wolfachs Kindergärten reichen: Der Gemeinderat beschloss am Mittwoch den Kindergartenbedarfsplan – verbunden mit einer Anhebung der Elternbeiträge in allen Betreuungsgruppen um sechs Prozent.
Die Krippengruppen im katholischen Kindergarten St. Laurentius sind voll belegt – in allen übrigen Altersklassen haben der Kindergarten sowie die städtische Kindertagesstätte »Pfiffikus« noch Kapazitäten frei. Das geht aus den Zahlen der Bedarfsplanung hervor, die der Gemeinderat Wolfach am Mittwoch nach der Vorstellung durch Sachbearbeiter Mike Lauble abnickte.
Für Kinder über drei Jahren sind im katholischen Kindergarten 16 von 22 Plätzen in der Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten belegt, in den beiden Regelgruppen sind es insgesamt 47 von 53. In der neu geschaffenen Ganztagsgruppe für Kinder von drei bis sechs Jahren sind 15 von 20 Plätzen im Kindergarten belegt.
Im »Pfiffikus« sind in der Regelgruppe für Kinder über drei Jahren 25 von 28 Plätzen belegt, in den zwei altersgemischten Regelgruppen sind 32 von 34 Plätzen für Kinder über drei Jahren sowie drei von 16 Plätzen für Kinder unter drei Jahren belegt. Komplettiert wird das »Pfiffikus«-Angebot von der altersgemischten Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten, in dieser sind elf von 22 Plätzen belegt. Obendrein gebe es vier Tagesmütter, die acht Kinder betreuten, erklärte Lauble. Weitere Plätze hätten diese Stand Mai nicht.
Für Nachfragen sorgten im Rat die 21 Wolfacher Kinder, die auswärts in Kindergärten untergebracht sind – und für die Wolfach im interkommunalen Kostenausgleich rund 31 700 Euro bezahlen muss. »Warum ändern wir dann nichts, wenn das Angebot besser ist?«, fragte Georg Schmieder (FWV). Man könne im katholischen Kindergarten Gruppen für Kinder unter drei Jahren schaffen, entgegnete Geschäftsführerin Elvira Gaus. Bislang habe man das aber bewusst nicht gemacht, um keine Konkurrenz zum »Pfiffikus« zu schaffen, sondern sich gegenseitig zu ergänzen. Und: »Der Bedarf ist im Moment nicht gegeben.« Für die Eltern, die ihre Kinder in Oberwolfach betreuen ließen, sei die Flexibilität wohl ausschlaggebend, resümierte Gaus, die auch dort Geschäftsführerin ist. »Es würde aber auch gar keinen Sinn machen, in jeder Gemeinde so ein Angebot vorzuhalten. Es rechnet sich einfach nicht.« Die Eltern, die ihre Kinder auswärts betreuen ließen, würden sie nicht von einem Jahr aufs andere in einen anderen Kindergarten bringen. »Das muss über Jahre wachsen«, sagte Gaus.
Trotzdem forderte Hans-Joachim Haller (SPD) mit Blick aufs Thema Flexibilität in der Betreuungszeit: »Das muss offensiver angegangen werden.« Hauptamtsleiter Dirk Bregger bremste den Enthusiasmus: »Wenn man diese Flexibilität erhöhen will, bedeutet das höhere Kosten.« Nicole Oberle (FWV) hob die positive Entwicklung von 29 auswärts betreuten Kindern im Jahr 2016 zu 21 Kindern 2017 hervor: »Das ist schon mal ein Erfolg.«
Steigende Elternbeiträge
Die Kinderbetreuung in Wolfach wird zum neuen Kindergartenjahr teurer: Entsprechend der Empfehlung des Kindergartenausschusses beschloss der Gemeinderat eine Anhebung der Elternbeiträge um sechs Prozent.
Damit bleibt das Gremium unter der Empfehlung der kirchlichen und kommunalen Spitzenverbände, die ein Plus von acht Prozent vorgesehen hätte. Ziel sei ein Kostendeckungsgrad von 20 Prozent, erklärte Sachbearbeiter Mike Lauble. Derzeit liege der für die Wolfacher Einrichtungen im Schnitt bei lediglich 11,34 Prozent. Mit der Erhöhung steige der Deckungsgrad auf immerhin 15 Prozent.
Beispiele für die monatlichen Elternbeiträge, jeweils für Familien mit einem Kind: Regelgruppe Ü 3: 119 Euro (bisher 112 Euro). Verlängerte Öffnungszeiten Ü 3: 148 Euro (bisher 140 Euro). Ganztagsgruppe U 3: 337 Euro (bisher 317,70 Euro). Kinderkrippe U 3: 296 Euro (bisher 278,80 Euro). Kinderkrippe U 2: 310 Euro (bisher 292,50 Euro).