Kunstausstellung in Hofstetten: Von A wie Axmann bis W wie Wehrle
Ganz verschiedene künstlerische Ausdrücke über den Schwarzwald sind derzeit in Hofstetten in einer Ausstellung rechts und links der Hauptstraße zu bestaunen. Gekommen ist die Ausstellung aus Gutach, am 17. August wird sie nach Titisee-Neustadt weiterziehen, berichtet Andreas Schneider vom Kosmos Schwarzwald. Das Projekt „Kunsttransport“ wird durch das Land Baden-Württemberg gefördert und beinhaltet sechs Ausstellungen in Gemeinden mit weniger als 20 000 Einwohner. So sollen auch Menschen kleinerer Kommunen in den Genuss von Ausstellungen kommen, die oftmals großen Galerien vorbehalten seien, sagt er.
Katja Schneider ist Projektleiterin und berichtet von mehr als 60 Werken, die in Hofstetten ausgestellt seien. 22 Künstler sind beteiligt. Sie sagt „Es ist jedes Mal wieder spannend, neue Räume lassen ein Bild wieder anders wirken“, auch die Leute an einem anderen Ort seien anders, aber es passe immer, betont sie. Die Bandbreite der Ausstellung reiche von Fotografie über Popart, Komik bis zu kulinarischen Ausdrücken, alles in Verbindung zum Thema Schwarzwald. „Und von A wie Axmann bis W wie Wehrle“ sagte Bürgermeister Martin Aßmuth, der die Ausstellung am Sonntag eröffnete. Er wünsche der Öffentlichkeit eine moderne Auseinandersetzung mit dem Schwarzwald.
Resonanzwand am Rathauseingang
Andreas Schneider betonte, dass jedes Bild mit den Menschen etwas mache. Mache das eine traurig und nachdenklich, mache ein anderes glücklich. Das eine spreche an, ein anderes nicht. Er bat die Besucher mit den Kunstwerken in Dialog zu treten, sich berühren zu lassen. Die Resonanzwand am Rathauseingang biete Gelegenheit, dies niederzuschreiben.
Manche Bilder wollen provozieren. Annemarie Deusch möchte beispielsweise Reize setzen. Im Bild „Prozession Heimat“ sind traditionelle Elemente, aber auch freche moderne Akzente, die erst auf den zweiten Blick zusammenpassen, dann aber stimmig sind.
Heimat und Fremde
Beate Axmann dagegen setzt sich in ihren ausgestellten Bildern mit Heimat und Fremde auseinander. Selbst immer wieder längere Zeit im Ausland, legt sie im Bild „Vernetzt“ frische Farben über das Kunstwerk, die die Wärme der Heimat widerspiegeln. Vernetzungen über das ganze Bild verteilt, sprechen die Vernetzungen des Lebens an, dem sich niemand entziehen kann.
José Schloss ist ein sehr junger Künstler, der eine Mühle am Waldrand oder Gutacher Trachtenträger gemalt hat. Der besondere Akzent liegt darin, dass die Gesichter weggelassen sind. Von dem Künstler wird man noch viel zu sehen kriegen, ist sich Elisabeth Kornmaier sicher. Die Hofstetterin hat den Kontakt zu Kosmos Schwarzwald hergestellt und freute sich am Sonntag über die gelungene Premiere.
„Schwarzwälder Schwarzwursthimmel“
In der KID-Galerie gegenüber des Rathauses sind etwas andere künstlerische Ausdrucke zu sehen. Während Bert Kohl auf Karikaturen setzt, kann man von Wolfram Paul den „Schwarzwälder Schwarzwursthimmel“ bestaunen, in dem neben Acrylfarben auch Ruß eingearbeitet ist. Katja Schneider erzählt mit einem Lachen, dass der Künstler seine gestalteten Postkarten in die Räucherkammer legt, damit sie einen Duft mitbekommen.
Janine Machiedo stellt eine digitale Komposition verschiedener Fotos aus, die sie miteinander kombiniert. So liegt sie einmal selbst in der Schwarzwälder Kirschtorte, während im nächsten Bild eine Leichtigkeit von roten Luftballons in weißen Wolken den Kontrast bilden zur jungen Dame, die lediglich mit einem Bollenhut bekleidet auf einem Dach liegt. Die Künstlerin arbeitet mit Filtern und gibt den Fotos so eine eigene Handschrift.
Alles in allem ist es eine gelungene Ausstellung, die zu den Öffnungszeiten des Rathauses bis zum 17. August besucht werden kann.