Künstlerin Ellen Fritz zeigt in Haslach die Heimat in bunten Farben
„Hei.maat Wege“ nennt die Haslacher Künstlerin Ellen Fritz ihre Kunstwerke, die sie derzeit im Alten Kapuzinerkloster ausstellt. 19 großformatige, vor expressionistischer Farbigkeit nur so sprühende Acrylbilder und eine kleinformatige Serie ihrer „Lieblingswege“ sind dort im Vorraum und im Kreuzgang versammelt. Außerdem stellt sie sieben, irgendwie an Niki de Saint Phalle erinnernde, Pappmaché-Skulpturen aus, die sie nach einem streng gehüteten Verfahren wetterfest gemacht hat. Es sind allesamt ihr ans Herz gewachsene heimische Motive, „satte Natur“, wie sie sagt, die sie durch ihr Licht und ihre flimmernden Farben in geradezu Van Goghsche Bewegung zu versetzen scheint.
Üppige Blüte
Immer wieder taucht der „Schänzleweg“ in ihren Werken auf, die Heinrichsruh in üppiger Frühlingsblüte oder der Panoramaweg in ungemein differenziertem Grün und in faszinierender Perspektive. Ihr ganz besonderes Augenwerk gilt der Flora, menschengemachte Architektur tritt dahinter deutlich zurück.
Sie habe schwäbische Wurzeln, erzählte sie bei der außerordentlich gut besuchten Vernissage am Freitag; sie fühle sich aber in Baden „sauwohl“. Ursprünglich habe sie lediglich ein Semester in die Akademie für bildende Kunst in Lahr „hineinschnuppern“ wollen – es wurden sechs Jahre daraus.
Dort in Lahr, da habe sie ihre eigene künstlerische Handschrift gefunden und vervollkommnet. Die Ausstellung markiere ihren Studienabschluss. „Heimatwege, die sind mein künstlerischer Weg“, sagt sie. Die zögen sich durch ihre ganze Kunst.
Kraftvolle Exressivität
„Sie haben heute die Deutungshoheit dieser Kunst“, wandte sich der künstlerische Leiter der Lahrer Akademie, Franzjoseph Held, an die Besucher und hielt sich mit Interpretationen ihres Werks deutlich zurück. In ihrer Abschlussarbeit gehe es Ellen Fritz sichtbar um eine kraftvolle Expressivität von Farbe und Licht; die Farbwirkung dominiere das malerische Handwerk. Die Künstlerin begehre gegen das naturalistische Kopieren der Natur auf, ihre Malweise sei gänzlich von ihrer Intuition beeinflusst. Sie inszeniere ausdrucksstark Kinzigtäler Baummotive, Wege und geheimnisvolle Pfade. Alles, was sie schaffe, sei zwar bewusst gestaltet, wirke jedoch, als sei es wie von selbst entstanden. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie in dieser Ausstellung den Staub des Alltags von Ihrer Seele wischen können“, schloss Held seine Laudatio.
INFO: Die Ausstellung „Heimatweege“ von Ellen Fritz im Alten Kapuzinerkloster ist noch bis zum 21. Mai zu sehen. Öffnungszeiten: Täglich von10 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr.