Landeskirche würdigt Engagement in evangelischen Gemeinden
Der »Grüne Gockel« ist gelandet: Nachdem die evangelischen Kirchengemeinden Wolfach und Kirnbach bereits Mitte März die Prüfung für die Umwelt-Plakette bestanden haben, wurde das Zertifikat am Donnerstag im Gottesdienst in der Kirnbacher Kirche nun offiziell überreicht.
Dem Anlass gemäß schloss Pfarrer Stefan Voß die Bewahrung der Schöpfung in das kirchliche Gebet ein. In seiner Predigt erinnerte er, dass die Erwachsenen die Erde nicht von den Vorfahren geerbt, sondern von den Kindern geliehen hätten. »Wir müssen achtsam mit ihr umgehen und sie unversehrt zurückgeben«, mahnte er zur Verleihung des Umweltzerfitikats »Grüne Gockel«, das dazu herausfordere, sich um die Schöpfung zu sorgen.
Die Kirchengemeinden Wolfach und Kirnbach haben sich beide an dem kirchlichen Umweltprojekt »Grüner Gockel« beteiligt. Sie haben 2016 zwei Umweltteams berufen, die sich mit umwelt- und ressourcenschonendem Handeln in den Kirchengemeinden beschäftigen: Das Wolfacher und das Kirnbacher Team unter der Führung ihrer Umweltbeauftragten Michael Gleich und Holger Thoma begnügten sich dabei nicht allein mit ökologischem Wirtschaften, sondern betreiben Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinbildung.
Heizungen sind effektiver
Diese ökologischen Anstrengungen in den Kirchengemeinden wurden von einem externen EMAS-Gutachter (European Eco-Management and Audit Scheme/Europäisches Umweltmanagement) begutachtet und für gut befunden (wir berichteten). Michael Gleich, Beauftragter der Wolfacher Gemeinde, dankte »allen, die mitgemacht haben, für die gute Zusammenarbeit. Wir haben zusammen den Umweltgedanken in die Kirche getragen.« Auch die Kirchengemeinde habe sich für die Arbeit sehr aufgeschlossen gezeigt. Sabrina Wöhrle vom Kirnbacher Umweltteam zeigte sich zufrieden damit, was in den zwei Jahren in der Gemeinde bewegt wurde. So seien die Heizung effektiver gemacht, der Einkauf der Gemeinde ökologisch gestaltet sowie Öffentlichkeitsarbeit mit einer »Grüner Gockel«-Ecke und einem eindrucksvollen Internetauftritt betrieben worden.
»Es ist schön, in Kirnbach die Urkunden überreichen zu können«, fand der Umweltbeauftragte der Landeskirche, André Witthöft-Mühlmann. Viele Gemeinden beteiligten sich international an diesem ambitionierten Programm. Der Effekt sei erheblich und trage dazu bei, dass »die Zukunft nicht apokalyptisch« werde. Er überreichte den Teams die vom Landesbischof unterzeichnete Urkunde und die Plakette »Grüner Gockel«.
Vergleich mit einer Bergtour
Der Kirnbacher Umweltbeauftragte Holger Thoma verglich die Initiative mit einer Bergtour: Je näher man dem Ziel komme, desto größer erscheine der Berg. Aber jetzt auf dem Gipfel sehe er keinen Abstieg. Weitere Anstiege zu neuen Gipfeln folgten. »Als Dank an Sie als Bergführer« überreichte er dem Umweltbeauftragten der Landeskirche ein Eimerchen Kirnbacher Honig.
Auch Pfarrer Stefan Voß dankte den beiden Umweltteams und schenkte ihnen »etwas, das wächst und gedeiht«: Blumentöpfe mit Kressesamen