Lebenshilfe mietet Mostmaierhaus für Wohngruppen
In das Mostmaierhaus kehrt bald wieder Leben ein. Das Gebäude, das zuletzt als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde, soll energetisch saniert und für ambulante Wohngruppen der Lebenshilfe im Kinzig- und Elztal genutzt werden.
Acht Menschen mit Behinderung werden voraussichtlich im Oktober in das Mostmaierhaus einziehen. In den vergangenen Jahren hatte der Kreis das Haus angemietet und als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Seit einigen Monaten stand es aber leer.
Das Gebäude wird nun »wärmetechnisch aufgerüstet«, wie Erich Armbruster von der Mostmaier GbR auf Anfrage des Offenburger Tageblatts verriet. Es sollen eine andere Heizung und neue Fenster eingebaut werden. Ziel sei, dass die Arbeiten bis Ende August abgeschlossen sind.
Vorgesehen sei, dass zwei Dreier-Wohngemeinschaften und eine Zweier-Wohngemeinschaft im Mostmaierhaus unterkommen, teilte Jasmin Metzger, die Bereichsleiterin Wohnen bei der Lebenshilfe im Kinzig- und Elztal, gegenüber dem OT mit.
Wenig Betreuung
Durch Belegung eines ganzen Hauses mit Lebenshilfe-Bewohnern, erklärt Metzger weiter, können die Betreuungszeiten »gebündelt« werden. Dadurch stehe diese Wohnform auch Menschen offen, die sonst vielleicht nicht alleine leben könnten. Neben dem Hausacher Seniorenzentrum wohnen bereits seit einigen Jahren fünf Menschen mit Behinderung, die dort vom Team des Ambulant Betreuten Wohnen begleitet werden.
Mieter sind die Bewohner selbst. »Die Finanzierung erfolgt in der Regel über die Eingliederungshilfe und die Grundsicherung«, schildert Metzger. Es sei nicht einfach Wohnraum zu finden, der sich in Sachen Größe und Kosten für ambulante Wohngruppe eigne. Deshalb sei die Lebenshilfe sehr froh um das Mostmaierhaus. Die acht zukünftigen Bewohner des Mostmaierhauses haben bereits die »Wohnschule« der Lebenshilfe durchlaufen. »Zwischen einem und zwei Jahren werden die Menschen dort auf das Wohnen in den eigenen vier Wänden vorbereitet«, erklärt Metzger.
Vom Personal begleitet
Einmal pro Woche findet ein spezielles Wohntraining statt, wobei die Bereiche Alltagsbewältigung, Haushaltsführung, Finanzplanung, Gesundheit und Hygiene, Soziale Kontakte, Beziehungen, Partnerschaft, Behördengänge sowie Freizeit- und Urlaubsplanung behandelt werden. Neben den Schulungen werden die Wohnschüler abends und am Wochenende vom Personal der Lebenshilfe begleitet.
Die acht künftigen Bewohner des Mostmaierhauses freuen sich nun darauf, das Gelernte umzusetzen und selbstständig in ihren Wohngemeinschaften leben zu können. Zu bestimmten Zeiten werden sie dabei vom Personal der Lebenshilfe unterstützt. Eine »Win-win-Situation« für alle übrigens: Die Mieter werden sich auch um die Außenanlage rund ums Haus kümmern, wie Erich Armbruster verriet.