Männerchor "Astrágalos" singt vor voller Kirche
23 Sänger bot der Chor Astrágalos unter der Leitung von Michael Kaltenbach auf, als er am Sonntag in der voll besetzten Dorfkirche »Die schönsten Männerchöre aus zwei Jahrhunderten« aufführte. Am Abend zuvor hatte der Chor bereits in Gengenbach gesungen.
Mit der sanften, berührenden Einstimmung »Beati mortui« von Felix Mendelssohn-Bartholdy begann der Chor Astrágalos sein Konzert in der Dorfkirche, um dann in romantischer Stimmung und ausgewogen moduliert Hans Georg Nägelis Motette »Der Mensch lebt und besteht« anzustimmen. Andächtig und kraftvoll zugleich erklang Karl Maria von Webers Gebet »Hör uns Allmächtiger«, um dann, in starkem Kontrast und betont rhythmisch, Carl Friedrich Zöllners populäres Wanderlied »Das Wandern ist des Müllers Lust« zu schmettern.
Von der Empore sang Solist Klaus Haas, an der Orgel von Wilfried Busse begleitet, »Ich bin des Herrn« aus den sechs religiösen Gesängen von Josef Gabriel Rheinberger. Das nicht sehr bekannte »Ave Maria« von Michael Haller wurde in der wundervollen Akustik der Dorfkirche zu einem kleinen, besonders gelungenen Höhepunkt, gefolgt von Friedrich Silchers andächtig gesungenem »Sanctus«.
Soli von der Empore
Zu den gregorianischen Gesängen von »Ecce sacerdos magnus« von Vinzenz Goller verteilte sich der Chor im und vor dem Altarraum und auf der Kanzel und erzielte nicht zuletzt durch diese Gruppierung eine prachtvolle Klangfülle. Mit dem Schlusschoral »O lux beata trinitas« von Felix Mendelssohn-Bartholdy beschloss der Chor in überzeugender Intensität diesen Teil des Chorkonzerts.
Traurig und versunken in Endzeitgedanken erklang Friedrich Silchers »Untreue«, um dann den aus dem Titanic-Film bekannt gewordenen Choral »Näher mein Gott« von Lowell Mason anzustimmen.
Lustig registriert erklangen auf der Orgel »Drei Stücke für Flötenuhr« von Joseph Haydn, und Klaus Haas und Rolf Schneider stimmten von der Empore als Duett Felix Mendelssohn-Bartholdys »Abschiedlied der Zugvögel« an.
Großer Beifall in der voll besetzten Kirche
Dem Thema »Abend« widmete sich der letzte, stimmungsvolle Teil des Chorkonzerts mit Joseph Joachim Raffs »Abendsegen«, Richard Strauss’ impressionistischem »Ein Licht im Traum hat mich besucht« sowie einem Nachtgruß von Adolf Eduard Marschner und endete mit Anton Bruckners »Wenn die Natur mit sanften Liedern« – und großem Beifall in der voll besetzten Kirche. Für den bedankten sich die Sänger mit einer Zugabe, Franz Schuberts »Die Nacht«.