Ein solch aufwändiges Pfingstkonzert haben die in dieser Hinsicht ohnehin verwöhnten Mühlenbacher bisher noch nicht erlebt. Drei Chöre, der Grundschulchor der Heinrich-König-Schule unter der Leitung von Damaris Wilhelm, der Männerchor des MGV sowie der Frauenprojektchor, beide unter Viktor Kraus, wechselten sich auf der Bühne ab oder traten auch mal gemeinsam auf. Dazu kam die bewundernswerte Gesangssolistin Denise Giesler und ein kleines Instrumentalensemble mit dem Geigenvirtuosen Wadin Razumny, Matthias Böhringer an der Gitarre, Marius Maier am Schlagzeug und Viktor Kraus abwechselnd am Klavier und am E-Bass. 
Anton Prinzbach führte mit reichlich Fachkenntnis durch das imposante Programm. »Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen«: Dieses schöne Zitat von Franz von Assisi stellte er quasi als Motto dem Chorkonzert voran.
Den dreistimmigen, fröhlichen Anfang machte der Männerchor mit Arnold Kempes »Wanderlied« mit für das meist fortgeschrittene Alter der 20 Sänger ganz erstaunlichen Stimmen, die Viktor Kraus so stimmig inszenierte. Rudi Kühns nachdenkliches »Jahre kommen, Jahre ziehen« mit seinem markanten Tenor, Friedrich Silchers »Untreue« mit seiner ergreifenden Verlorenheit in der entschwundenen Zeit und schließlich Ernst Hansens »Heimatlied«, einer leidenschaftlichen Hommage an die geliebte Heimat, begeisterten restlos. Viktor Kraus’ Professionalität zeigte sich nebenbei auch daran, dass er die Chorstimmen immer und immer wieder in Richtung Perfektion »nachjustierte«.
Mutig und selbst voller Erwartung enterte der Grundschulchor der Mühlenbacher Heinrich-König-Schule unter Damaris Wilhelm die Bühne und schmetterte so kunstfertig wie unbefangen Lieder aus dem Kindermusical »Franz und seine Freunde«, mit viel Pfeffer einen Hit von »Cro« und die zum Mitklatschen anstachelnden »Chöre« von Mark Foster. Riesiger Applaus bescherte den Zuhörern sogar noch die Zugabe »An Tagen wie diesen«.

Musical-Projektionen 

Eine besondere Überraschung war die Solistin Denise Giesler, die mit ihrer schönen Stimme zu Disney-Musical-Projektionen die Eiskönigin und Vaiana sang. Auch hier erklatschten sich die begeisterten Zuhörer eine Zugabe, diesmal mit Instrumentalbegleitung.  Dann gehörte die Bühne dem Frauenprojektchor, der mit Instrumentalbegleitung und enormem Rhythmus Phil Collins’ »Dir gehört mein Herz« schmetterte, mit der Solistin Martina Hoch die Beatles zu neuem Leben erweckte und angemessen schmachtend Nenas »Wunder gescheh’n« sang. Und, man ahnte es: Auch hier eine flotte Zugabe.
Dann kam der »philharmonische Höhepunkt«: Kinderchor, Frauenprojektchor und Männerchor samt Instrumentalensemble gemeinsam auf der Bühne mit einer fast schon unbeschreiblichen Inszenierung von Nessajas Lied von Peter Maffay. Und, da keine Zugabe vorbereitet war, wegen des enormen Beifalls das Ganze noch mal. Noch einmal kam der Männerchor zum Einsatz mit einem solch gemischten, durchweg gelungenen Programm wie den Beatles, Kindheitsträumen und einem Bergsteigerlied aus Bozen – und wiederum einer Zugabe. Den Schluss des eindrucksvollen Chorkonzerts übernahm der Frauenprojektchor mit Pasquale Thibauts »Küss mich« – und, natürlich, einer Zugabe.