Misslungenes Polizei-Posting und irres Timing bei Straßensperrung
Don’t drink and drive« ist ein bekannter und fraglos richtiger Slogan, der davon abrät Alkohol zu trinken und danach noch selbst zu fahren. Diesen Slogan hätte die Polizei Offenburg in dieser Woche auf ihrer meist sehr guten und informativen Facebook-Seite verwenden können, tat sie aber nicht. Stattdessen stand da in einem Symbolfoto, das ein gegen einen Baum gefahrenes Auto zeigt »Learning by doing«. Bebildert wurde eine Alkoholfahrt eines 18-Jährigen in Oberwolfach, die an einem Baum endete. Nun kann man sicherlich nicht darüber streiten, dass man mit einer solche Fahrt nicht nur sich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, sehr wohl aber, ob die Facebook-Abteilung sich da nicht auf eine textliche Irrfahrt begab. Denn was will man mit »Learning by doing« denn sagen?! Dass der junge Mann das nächste Mal sicherlich besser unter Alkoholeinfluss fährt? Wohl kaum. Gemeint war wohl eher, dass er (und vielleicht auch andere) hoffentlich aus diesem Vergehen lernt. Dies kann man aber auch gut beziehungsweise besser auf deutsch mit »Aus Fehlern lernt man« ausdrücken.
Lars Reutter
Das Esszett ist groß geworden
Ein Zischlaut in geschriebener Variante hat die Pubertät hinter sich: Das Eszett ist groß geworden. Dümpelte es bis dato als einziger Buchstabe des Alphabets lediglich in klein in Texten umher, darf es nun auf Großschreibung bestehen. Nur wann? Man mag lange hirnen, welches deutsche Wort mit einem Eszett beginnt und kommt nicht drauf – gibt’s ja auch keines. Doch Herr Grossmann besteht drauf, wenn’s nach den Behörden geht. Im Perso wird der Name nämlich in Großbuchstaben geschrieben. Nun muss Herr Grossmann einen neuen Ausweis beantragen, denn künftig darf er Herr GROSS 1E9E (und Tastenkombination) Alt+c MANN heißen, so lautet nämlich die Tastenkombination für das große Eszett. Der Unterschied ist allerdings jämmerlich.
Martina Baumgartner
Irres Timing des Regierungspräsidiums
Dass gerade überall die Fahrbahnen der maroden Straßen erneuert werden, ist sicher löblich. Hausach hat die erste Woche der Sperrung des Sommerbergtunnels gut überstanden – aber das Verkehrschaos war ja auch erst für die kommende Woche angekündigt, wenn der Tunnel ganz gesperrt ist und der Verkehr in beide Richtungen durchs Städtle fließen – oder besser stocken – wird. Dass es auch notwendig ist, die Fahrbahndecke der B 294 zwischen Elzach und Mühlenbach zu erneuern, nehmen wir dem Regierungspräsidium einfach mal so ab. Was aber die Amtsschimmel geritten hat, diese Sanierung so zu legen, dass die Straße ab Montag, 17. Juli, während der Sanierung der Abfahrt zur Pelzmühle und der Passhöhe Heidburg komplett gesperrt wird, das lässt einen nur fassungslos den Kopf schütteln. Die Umleitung erfolgt über die L107 über Oberprechtal und Gutach, heißt es lapidar in der Pressemitteilung.
Erinnern wir uns: Ab Montag, 3. Juli, ist der Hausacher Sommerbergtunnel für drei Wochen ganz dicht. Das heißt, bis 22. Juli. In der letzten Woche fließt also nicht nur der gesamte Verkehr der Ost-West-Verbindung zwischen Offenburg und Schramberg sowie Offenburg und Villingen durch die zurückgebaute und verkehrsgeplagte Stadt Hausach, sondern auch noch der Verkehr aus Freiburg. Des Wahnsinns fette Beute! Die Lehrer aus Freiburg, die in Hausach oder Haslach unterrichten, neben sich in dieser Zeit am besten ein Hotelzimmer oder versuchen, bei einem Kollegen unterzukommen.
Claudia Ramsteiner