Mit gewaltigen Posten geht Reichenbach in Haushaltsberatung

Obwohl es im Schwanenbach, außer wie hier auf der Buckelpiste am Schwanenbacher Weg, mit den Straßensanierungen in den letzten Jahren vorwärts ging, befinden sich noch viele Kilometer in den Tälern auf Reichenbacher Gemarkung in schlechtem Zustand. ©Archivfoto/Petra Epting
Der Ortsteil Reichenbach geht mit einer „gewaltigen Summe“ in die Haushaltsberatung 2020. Über diese hat der Ortschaftsrat nach den Ausführungen von Ortsvorsteher Gottfried Bühler am Mittwoch diskutiert.
„Ein wesentlicher Punkt sind die Straßensanierungsmaßnahmen. Da hat sich etwas zusammengebraut, was nicht vorhersehbar war“, informierte Ortsvorsteher Gottfried Bühler die Reichenbacher Ortschaftsräte am Mittwochabend in ihrer Sitzung zum kommenden Haushaltsplan.
Denn ging man bisher für die Sanierung von Gemeindeverbindungsstraßen von 70 000 Euro pro Kilometer aus, habe sich nun gezeigt, dass sich diese auf 120 000 Euro pro Kilometer erhöht hätten. Zum einen nannte der Ortsvorsteher die sehr gute Auftragslage bei den Firmen als Grund und zum anderen, dass sehr oft der Unterbau der Straßen nicht mehr in Ordnung sei. Die Behebung dieser Unterbaumängel werde mit in die Ausschreibungen aufgenommen.
Wie aktuell im Langenbach sei daher mit 120 000 Euro pro saniertem Kilometer zu rechnen. Gesetzt für 2020 ist der aus diesem Jahr geschobene Rohrenbachrundweg über einen Kilometer (120 000 Euro).
Zuschuss E-Werk soll im Ort bleiben
Dazu kommt die Straße Waldhäuser bis Abzweig Kostbachhöfe über zwei Kilometer (240 000 Euro). Für diese ist der Zuschuss des E-Werks zur Sanierung der Schondelhöhenstraße über 55 000 Euro vorgesehen, sodass 185 000 Euro für den städtischen Haushalt verbleiben.
Der Ortsvorsteher informierte erneut, dass er widersprochen habe, den Zuschuss des E-Werks für andere Maßnahmen zu verwenden. Denn das sei den Anliegern nicht zu vermitteln.
Hofanschlüsse müssen gemacht werden
Für 1,3 Kilometer an Hofanschlüssen werden nach Abzug der Restmittel von 26 400 Euro aus dem Landeszuschuss 130 600 Euro eingestellt. Gemacht werden sollen die Hofanschlüsse Rohrenbauer und Maierhof (200 Meter), angedacht ist ferner Obersteighof bis Steigloch (600 Meter). Über die verbleibenden 500 Meter werde noch entschieden.
Reichenbacher Haushaltsanliegen kosten 477100 Euro
Gemeinsam mit den Kosten für die allgemeine Ortsverwaltung von 2000 Euro, den Planungskosten für zukünftige Abwassergemeinschaften über 3000 Euro, die Instandhaltung Brandweiher über 1100 Euro und die Grundsanierung des Schwickersbachspielplatzes über 20 0000 Euro (Zuschussantrag über Leader von 16 000 Euro) sowie den jährlich wiederkehrenden Kosten beläuft sich die Gesamtsumme des Reichenbacher Haushalts auf 477 100 Euro.
Hinzu kommen noch die Kosten für das Weidezaunprojekt. Der Spielplatz ist jetzt über 30 Jahre alt, würde der Ortsvorsteher eine Sanierung begrüßen, gerade weil aktuell doch einige junge Familien hier wohnen. Eventuell könnten ja auch die Väter etwas mit Hand anlegen.
„Ein Riesenposten, die Stadt wird schlucken, doch wir waren in den vergangenen Jahren zurückhaltend“, bemerkte Gottfried Bühler. Ortschaftsrat Hermann Lehmann schlug vor, gleich einen Plan B zu machen. Für Ortschaftsrat Roland Aberle ist es zudem denkbar, sich an einigen Straßen noch um das Lichtraumprofil zu kümmern.
Hoffnung auf Förderung liegt beim Land
„Wir warten die weitere Entwicklung ab“, sagte Bürgermeister Siegfried Scheffold. Er habe Hoffnung, dass sich im neuen Doppelhaushalt des Landes etwas tue und es Förderungen gebe. Dann sei die Möglichkeit auf eine Umsetzung deutlich wahrscheinlicher.
Von der CDU gebe es eine klare Aussage, Mittel einzustellen, bei den Grünen dagegen gebe es eine „größere Zurückhaltung“. Diese hätten die Befürchtungen, dass dann das Geld von den Städten weggehe. Die Umsetzung des Reichenbacher Haushalts steige mit dem Wohlwollen des Landes, fügte er hinzu.
Die Ortschaftsräte stimmten einstimmig für die Planungen.