Musikalischer Balsam für die Seele beim Jazzkonzert in Haslach
Das besondere Ambiente im Kreuzgang war an diesem lauen Sommerabend prädestiniert für eine solche Veranstaltung. Peter Stöhr konnte etwa 50 Gäste begrüßen, die Bewirtung mit Getränken und Fingerfood übernahm der Verein Wir für Haslachs Kinder.
Bernhard Münchbach stellte die Formation zu Beginn vor. Die vier Musiker kannten sich bis vor kurzem nicht persönlich. „Wir haben aus der Pandemie eine Tugend gemacht“ meinte er. Erik Karle aus Breisach am Schlagzeug habe er zuerst gefunden, denn beide hatten den Wunsch, wieder gemeinsam Musik zu machen. Erst sei das nur digital möglich gewesen, der Gitarrist Joachim Storl vom Kaiserstuhl sei dann zu ihnen gestoßen.
Gut eingespielt
Und da das Fundament gefehlt hat, waren sie weiter auf der Suche nach einem Bassisten, welcher sich mit Nadine Traorè aus Freiburg gefunden hat. Der Name „Jamulus Connection“, wie sich das Jazzquartett nennt, hat den Namen der Software übernommen, mit der die Musiker die Stücke einstudiert haben. Die vier Musiker waren sehr gut aufeinander eingespielt. Kleinere Pannen wurden professionell überspielt, was Spieler und Besucher mit einem Schmunzeln begleiteten.
Die vier Vollblutmusiker lieferten schon beim ersten Stück eine erstklassige Visitenkarte ab. Mit „Samba Violino“ aus der Feder des Gitarristen Joachim Storl wähnten sich die Besucher bereits in fernen Welten, ebenso bei „Santa Teresa“, welches Themen aus Rio erzählt, die sehnsuchtsvoll dargebracht wurden. Romantisch und verträumt in südamerikanische Klänge verpackt.
Stark gefordert
„Atempause“ begann mit einem Rainmaker, man hörte tatsächlich das Wasser plätschern. Bei diesem Stück war Trompeter Bernhard Münchbach sehr stark gefordert, er bekannte, dies sei nicht sein Lieblingsstück. Die Besucher lehnten sich zurück und konnten die Atempause tatsächlich wahrnehmen, Balsam für die Seele.
Die Musiker hatten sich nun eine Pause verdient und mischten sich unter die Besucher, auch hier eine ganz lockere Atmosphäre. Mittlerweile setzte die Dämmerung ein und setzte den Auftritt noch in eine andere besondere Szene.
Unbekannte Töne
Dass eine verrückte Zeit hinter allen liegt, zeigte ein Stück, das „Hymn in a grazy time“ beleuchtete. Hier war besonders der Einsatz einer Ewi (Electric Wind Instrument), einem noch unbekannten Blasinstrument interessant, die ganz besondere, bisher unbekannte Töne in den Nachthimmel zauberte.
Verschiedene Stücke wurden noch dargeboten, zum Schluss erklang ein Lied, das Gitarrist Joachim Storl seiner Tochter Sarah gewidmet hat. Es war sehr ruhig zum Ausklang und begleitete die Besucher wie ein Gute-Nacht-Lied auf den Heimweg.